Whirlpool

„Völlig entspannt“

Auch wenn die Entscheidung für das EMEA-Geschäft von Whirlpool offenbar in eine heiße Phase übergeht, bleibt Christoph Bidlingmaier, Vice President für Nordeuropa, weiterhin „relaxed“, wie er selbst im Redaktionsgespräch betont. Zunächst befinde sich der US-Konzern noch in der Prüfungsphase, in der verschiedene Optionen abgewogen werden, bei der die Effizienz im Portfolio oder Kapazitäten der europäischen Werke in Frage steht. Die entscheidenden Impulse für den möglichen Verkauf an Investoren resultieren für Bidlingmaier jedoch aus dem veränderten Marktumfeld, das durch Ukraine-Krieg, Inflation und schwierigen Lieferketten geprägt ist. Dies erfordere eine Weichenstellung zur Absicherung gerade in Europa. Wobei der Verkauf der EMEA-Region neue Chancen für Invests biete und im Übrigen dem Trend zur Deglobalisierung entspreche.

Immerhin: Das Interesse am Europa-Deal sei groß. Zehn potenzielle Investoren hatten sich gemeldet, von denen bekanntlich nun zwei in der engsten Wahl stehen. Weil eben Whirlpool bisher „gute Geschäfte in Europa gemacht habe“ und auch die Werke in Polen und Italien größtenteils modernem Standard entsprechen. Zwar habe der Rückzug von AO in Deutschland für deutliche Verluste gesorgt, doch die jüngsten Erfolge im Einbaugeschäft (wie die verstärkte Zusammenarbeit mit Nobilia oder auch dem EMV mit Whirlpool als Exklusivlabel) versprechen Kompensation, zumal aktuell die Umsätze sogar steigen. Und in Europa stehe Whirlpool zudem als Marktführer in Frankreich, Italien und Polen gut da, ebenso wie mit der Marke Hotpoint in UK und Ikea als immer noch wichtigen Abnehmer.

Eine Entscheidung, wie es bei Whirlpool EMEA weitergeht, ist bis zum nächsten Ergebnis-Reporting Ende Januar zu erwarten, wenn nicht zuvor ein Deal perfekt wird. Und dann brauche es auch noch eine gewisse Zeit, bis neue Strategien umgesetzt werden. Deshalb betont Bidlingmaier mit Blick auf die zurückliegende zweijährige Integration von Indesit in den Whirlpool-Konzern: „Sie sehen mich ganz entspannt. Das Wichtigste aus meiner Sicht sind berechenbare Partner.“

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