Ursprünglich war von Whirlpool für heute, anlässlich der Bekanntgabe der Quartalszahlen, eine Entscheidung zum möglichen Verkauf seiner Aktivitäten in der EMEA-Region geplant. Ganz soweit ist es nun noch nicht. Doch die strategische Überprüfung stehe kurz vor dem Abschluss und mit zwei potenziellen Investoren in der abschließenden Evaluierungsphase, so lässt Konzernchef Marc Bitzer verkünden.
Zu den Zahlen im dritten Quartal 2022: Bei einem Umsatz von 4,784 Mrd. Dollar (4,9 Mrd. Euro) ergab sich für den US-Konzern insgesamt ein Rückgang von 12,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (währungsbereinigt -9,7%). Parallel sank der Cashflow erheblich. Grund ist die Nachfrageschwäche, weshalb das Produktionsvolumen im dritten Quartal bereits um 35 Prozent reduziert wurde, so heißt es in der Erklärung gegenüber den Aktionären. In den USA sank der Umsatz um 7,4 Prozent, in Europa sogar um 16,7 Prozent. Bis Jahresende wird insgesamt ein Minus von neun Prozent erwartet.
Die Rückgänge sind unter anderem Folge der Einstellung des Russland-Geschäfts, das bereits an den türkischen Arçelik-Konzern verkauft wurde. Derweil schreite die Portfolioumstellung mit der angekündigten Übernahme von InSinkErator (Küchenabfallzerkleinerer) voran.
Sorgen um den Verkauf machen sich insbesondere die rund 5.500 Mitarbeiter:innen der fünf italienischen Whirlpool-Werke, wo u.a. auch die Einbaugeräte von Bauknecht hergestellt werden. In Pero hat zudem Whirlpool EMEA mit Präsident Gilles Morel seinen Sitz. Außerdem gibt es in Europa drei Werke in Polen sowie den Standort Poprad in der Slowakei und Yate in Großbritannien. Hierzulande wurde bereits 2012 die letzte Produktionsstätte in Schorndorf (für Waschmaschinen) geschlossen. Als mögliche Käufer wurden bislang alle global aktiven Großkonzerne im Hausgerätebereich gehandelt. Weiterhin im Raum stehe laut Whirlpool auch die Weiterführung in eigener Hand („Internal Continuation Plan“), ohne allerdings konkrete Optionen dafür zu nennen.