Nach der Übernahme der beiden Möbelhäuser von Dodenhof beginnt die Lutz-Gruppe offenbar damit, die Belegschaft in Posthausen zu dezimieren. Wie die „Kreiszeitung“ nach einer durch die Gewerkschaft Verdi einberufenen Infoveranstaltung berichtet, soll das Personal im Verkauf bereits abgebaut werden. Der Einkauf befürchte, komplett gestrichen zu werden, sobald dieser zentral von der XXXLutz in Würzburg übernommen wird. „Es gibt ja keine Informationen von oben – wir hängen jeden Tag in der Luft, wie es weitergeht“, erklärte ein Mitarbeiter.
Unternehmenssprecher Volker Michels bestätigte dem Blatt, dass in Posthausen ein Personalüberhang bestehe, wenn man diese nach den Personalkennziffern von XXXLutz bewerte. Um den Standort zu sichern, sei „das notwendige wirtschaftliche Gleichgewicht zwischen Personalkosten und Umsatz herzustellen“, hieß es. „Fünf betriebsbedingte Kündigungen“ habe es bereits gegeben. Wie viele noch folgen, wurde nicht gesagt.
Der Belegschaft zufolge seien darüber hinaus aber 24 Fälle bekannt, in denen Mitarbeitern Aufhebungsverträge angeboten wurden. Wurde diese nicht angenommen, soll den Betroffenen mit einer Kündigung gedroht worden sein.
Michael Simon, Vorsitzender des Dodenhof-Betriebsrats, versucht unterdessen zu beschwichtigen: „Von einer Massenentlassung sind wir weit entfernt“, sagte er der "Kreiszeitung". Wurden die Arbeitsverhältnisse einvernehmlich aufgelöst, seien Abfindungen ausgehandelt worden.
Im Oktober vergangenen Jahres hatten Dodenhof und die Lutz-Gruppe verkündet, im Bereich Wohnen eine Partnerschaft gründen zu wollen, in der die Österreicher 75 Prozent der Dodenhof-Möbelhäuser in Posthausen und Kaltenkirchen übernimmt (moebelkultur.de berichtete). Das Kartellamt gab im Dezember grünes Licht dafür.