Weiterer Standort im Visier: Finke will sich nun auch in Bielefeld niederlassen. Entsprechende Pläne gab Wilfried Finke gegenüber der "Neuen Westfälischen" bekannt. Demnach hatte der Unternehmer bereits im vergangenen Jahr Gespräche mit der Stadt geführt. "Das Interesse der Stadt scheint etwas gebremst zu sein. Wir haben noch nichts wieder gehört", sagte Finke. "Vielleicht will man dort auch ortsansässige Händler schützen, aber das Verhalten geht langfristig nie gut. Vielleicht will man in Bielefeld aber auch die 300 Arbeitsplätze und die Steuereinnahmen nicht haben. Aber wir werden nicht locker lassen."
Der zuständige Baudezernent Gregor Moss (CDU) bestätigte gegenüber dem Blatt, dass die Pläne für ein Möbelhaus geprüft werden. Allerdings gebe es auch Vorbehalte gegen das Projekt. Bielefeld verfüge bereits über mehr als 100.000 qm Möbel-Einzelhandelsfläche. "Der Puffer, den das Einzelhandelskonzept noch zulässt, liegt bei höchstens 10.000 qm", gab er zu bedenken. Das wären erheblich weniger, als Finke vorschwebt. Denn der Unternehmer plant einen 30.000- bis 40.000-er zu errichten und damit zum Teil größer zu werden als bestehende Häuser wie Porta, Zurbrüggen oder Ikea, die ihre Filialen gerade erst modernisiert und erweitert haben.
Wenig Wunscherfüllungs-Charakter scheint es auch bei der Standortfrage zu geben. So will Finke in die Nähe der Autobahn. Moss hingegen nannte den zentrumsnahen und brach liegenden Containerbahnhof als Alternative, da die Stadt "ein jungfräuliches Gelände auf der grünen Wiese" nicht anbieten könne. In Bielefeld mangele es an Gewerbeflächen. Nur vier Hektar stünden derzeit zur Verfügung. Eine Fläche, die Finke fast komplett ausfüllen würde. "Wir sind nicht grundsätzlich gegen die Ansiedlung, aber angesichts der knappen Flächen, muss man abwägen, wofür sie eingesetzt werden", sagte Moss. "Und da ist mir produzierendes Gewerbe mit mehr Arbeitsplätzen wichtiger." Mit einer Entscheidung über das Finke-Ansinnen rechnet der Baudezernent noch in diesem Jahr.