Die Messe Frankfurt blickt optimistisch in die Zukunft. „Wenn sich die Pandemielage immer weiter verbessert, sind wir zuversichtlich, dass wir in 2022 wieder in allen Bereichen voll durchstarten können. Wir streben einen Umsatz über 500 Millionen Euro an“, sagte Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Frankfurt, heute auf der Unternehmenspressekonferenz. Wenn es das Infektionsgescehen sowie die behördlichen Vorgaben zulassen, sollen in der zweiten Jahreshälfte auch am Heimatstandort wieder Veranstaltungen organisiert werden.
Seit Beginn der Pandemie im März 2020 war es für die Messe Frankfurt so gut wie unmöglich, in Deutschland Umsatz zu generieren. Im Ausland, wie in China, konnten Veranstaltungen nur bedingt über die Bühne gehen. Aus diesem Grund wurde das jahrzehntelange Wachstum der Unternehmensgruppe abrupt ausgebremst. Seitdem steuert die Messe Frankfurt den Konzern liquiditätsorientiert mit einem flexiblen, aber straffen Kostenplan. Nach wie vor sind betriebsbedingte Kündigungen nicht vorgesehen.
Das Geschäftsjahr 2020 wurde mit einem Konzernumsatz von rund 257 Mio. Euro abgeschlossen (2019: rd.736 Mio. Euro). Mit einem Konzernjahresfehlbetrag in Höhe von rund 122 Mio. Euro ist das Ergebnis weit entfernt von den Konzernjahresüberschüssen der Vorjahre (2019: rd. 50 Mio. Euro). Auch das laufende Geschäftsjahr werde noch zu einem wirtschaftlichen Rückgang bei allen finanziellen Leistungsindikatoren führen. Trotz erschwerter Bedingungen fanden im abgelaufenen Geschäftsjahr 153 Veranstaltungen statt, darunter 46 Messen und Ausstellungen (2019: 155) mit mehr als 33.000 (2019: 99.246) ausstellenden Unternehmen und 1,2 Millionen Besucher:innen.
„Die zwangsweise vollständige Verlagerung von Veranstaltungen in den digitalen Raum hat die Wichtigkeit von physischen Begegnungen in ihrer Funktion für den Geschäftserfolg verdeutlicht“, resümierte Marzin. Und Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt, ergänzt: „Der digitale Alltag, der Austausch auf Distanz, der uns seit über einem Jahr begleitet, hat bei vielen zu einer gewissen digital Fatigue geführt. In der Gesamtbetrachtung unserer Veranstaltungen werden hybride Events weiterhin einen wichtigen Part spielen und zu einem Mehrwert für die Branchen beitragen.“
Für das dritte und vierte Quartal des laufenden Geschäftsjahres plant die Messe Frankfurt Veranstaltungen als digitale, hybride sowie haptische Formate. Daneben setzen rund 70 geplante Gastveranstaltungen wichtige Impulse für einen Aufbruch.