21. Möbelrunde Ostwestfalen-Lippe

"Wie subventionspolitische Deppen"

 

Politik meets Industrie: Zur 21. Möbelrunde Ostwestfalen-Lippe konnte Dr. Andreas Hettich als Hausherr im Hettich Forum Kirchlengern gestern wieder eine hochkarätige Zuhörerschaft aus der westfälischen Industrie, der Messewirtschaft und Politik begrüßen. Mit dabei auch der Gründer der Runde, Dr. Reinhard Göhner.

"Nachdem das Jahr 2013 der Möbelindustrie den stärksten Umsatzrückgang seit der Wiedervereinigung beschert hatte, sieht der Verband jetzt erste leichte Erholungstendenzen im Export, auch in Holland", referierte Dr. Lucas Heumann, Hauptgeschäftsführer der Verbände der Holz- und Möbelindustrie NRW. Dies reiche aber nicht, um die Schwächen des Inlandsmarktes auszugleichen. Mit Sorgenfalten blickt die Industrie auf dieses Jahr, eine vorsichtige Prognose geht von einer schwarzen Null aus, bei Küchen einem leichten Plus.

Dann wandte sich Heumann mit starken Worten gegen die aktuelle Subventionspraxis auf EU-Ebene. Die Unterstützung von Invests in Maschinen beispielsweise in Polen sei absolut wettbewerbsverzerrend, erste Anfragen zur Produktionsverlagerung von deutschen Unternehmen lägen sogar schon vor. Heumann: "Wir kommen uns langsam vor wie subventionspolitische Deppen."

Minister Garrelt Duin (Foto), zuständig für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk, akzentuierte seine Idee von NRW-Wirtschaftspolitik in drei Statements: "Erstens: Wir sind Industrie. Zweitens: Wir sind die Heimat der Familienbetriebe, die enkeltauglich sind. Drittens: NRW ist der Raum für Kreative." In allen drei Punkten sah er die Möbelindustrie als wichtigen Teil der NRW-Wirtschaft charakterisiert. Nach einem Statement zur Energiepolitik und zum Landesentwicklungsplan versprach er, gemeinsam mit Vertretern der Verbände die Wünsche in Sachen EU-Subventionspolitik in Brüssel vorzutragen.

Steffen Kampeter, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, lieferte neben seinem Lieblingsthema "ausgeglichener Haushalt" einen hautnahen Zustandsbericht über die aktuelle Wirtschafts- und Finanzpolitik der großen Koalition. Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Vorstellung einer Szenario-Studie des ScMI.

 

Diese Seite teilen