Ein Update zur aktuellen Lage gab Jan Kurth im Rahmen der Pressereise „Möbelland Ostwestfalen“.

VDM-Lage-Update und -Pressereise (mit Bilderstrecke)

Wie im Möbelland Ostwestfalen produziert wird

Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen. Was schon Matthias Claudius wusste, gilt insbesondere, wenn Möbelhersteller in Ostwestfalen einen Blick in ihre Produktionen gestatten. Wie facettenreich „Made in Germany“ gelebt wird, vermittelte die Pressereise „Möbelland Ostwestfalen“ des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie (VDM) am 31. Mai und 1. Juni, die Station machte bei: bei Sudbrock – seit 100 Jahren werden Baumstämme für Designmöbel hier bis zum letzten Holzspan genutzt –, Nobilia – im hochindustrialisierten Werk in Verl-Sürenheide werden 1.730 Küchen oder 17.300 Schränke pro Tag produziert –, Loddenkemper – hier wird eine „verstaubte Perle“ zu neuem Leben erweckt – und Cor – das Unternehmen definiert sich über die Werte Nähe, Frische und Substanz und hat den Anspruch, Qualitätsführer zu sein.

Ein Update zur aktuellen Lage, die von steigenden Material- und Energiepreisen sowie gestressten Lieferketten geprägt ist, gab Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK), im Rahmen des Besuchsprogramms. So unsicher das zweite Halbjahr auch ist, noch sieht es gut aus. Von Januar bis März 2022 zog der Umsatz der 451 Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten um 16 Prozent auf 4,8 Mrd. Euro an. Wobei zwei Effekte zu berücksichtigen sind, das schwache Vergleichsquartal 2021 und die stark gestiegenen Produktionskosten. Laut jüngster Verbandsumfrage sagten 56 Prozent der Möbelhersteller, dass sich die Materialverfügbarkeit im Mai 2022 im Vergleich zum Monat März nicht weiter verschärft habe. Rund 8 Prozent sprechen von einer Entspannung, während 36 Prozent eine Zuspitzung der Beschaffungssituation sehen. Drei Viertel der befragten Hersteller berichteten, bei der Materialbeschaffung von den direkten oder indirekten Auswirkungen des Ukraine-Krieges betroffen zu sein. Angesichts der Probleme sei, so Kurth, „ein fairer Umgang innerhalb der Wertschöpfungskette wichtiger denn je.“ Sorge bereite das bereits schwache Konsumklima. Zwar liege der Auftragseingang noch über Vorjahresniveau, aber eine leichte Abschwächung der Nachfrage sei spürbar, vor allem im unteren Preissegment.

Erste „Made in Germany“-Impressionen sehen Sie hier, mehr zu den Besonderheiten der besuchten Unternehmen und ihrer Produktionen lesen Sie in den nächsten Tagen.

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