Unter dem Motto „Von Nice to have zum Überlebenskampf – Erfolgsfaktoren für den Möbel E-Commerce“ trifft sich am 18. Januar 2018 das Who-is-Who der Branche auf dem 5. Möbel-Onlinehandel-Kongress im Rahmen der imm cologne. Als Medienpartner des Top-Events stellt die "möbel kultur" den Referenten vorab jeweils drei Fragen zur Digitalisierung in der Möbelbranche, um einen Überblick über das Themenspektrum der Veranstaltung zu erhalten. Die Antworten gibt dieses Mal Florian Pauthner, Geschäftsführer der Seven Ventures GmbH.
1) möbel kultur: Herr Pauthner, was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Themen des Jahres 2018 in der digitalen Vermarktung von Möbeln?
Florian Pauthner: Das Zauberwort heißt Branding und das übrigens nicht nur in der digitalen Welt. Wer es schafft, seine Marke emotional aufzuladen und das über alle Plattformen hinweg, wird im Kampf um die Marktführerschaft die Nase vorn haben. Search Engine Marketing ist dabei einfach nicht effizient. Branchen-Primus Ikea hat das erkannt und seit 2007 das TV-Media-Budget jährlich gesteigert. 2017 waren die TV-Marketingausgaben des schwedischen Möbelriesens um ca. 50 Prozent höher als noch vor elf Jahren. Das Ergebnis: Indem Ikea strategisch geschickt auf Bewegtbild und Ton als Brandtreiber setzt, konnte das Unternehmen seine Position als Möbelhaus Nummer eins weiter ausbauen.
2) möbel kultur: Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen bei der Digitalisierung der Branche?
Florian Pauthner: Als Finanzinvestor der ProSiebenSat.1 Gruppe unterstützen wir junge Wachstumsunternehmen bei ihrer weiteren Expansion. Meist sind gute Ideen vorhanden, aber das nötige Kapital für den nächsten Wachstumsschritt fehlt. Hier setzt das Team von SevenVentures an: Ein flexibles Investment-Modell aus Minderheitsbeteiligungen und Mediakooperationen bietet jungen Unternehmen die nötige Unterstützung. Im Gegenzug für individuelles Kapital (Media for Equity) oder Umsatzbeteiligungen (Media for Revenue) erhalten Unternehmen ein Paket aus finanziellen Mitteln, Werbezeiten und zahlreichen anderen Leistungen. Chancen und Risiken werden somit geteilt. Im Bereich Home und Living sind wir als Gruppe z.B. minderheitlich an Casper und an moebel.de mehrheitlich beteiligt.
3) möbel kultur: Was ist der größte Fehler, denn man im digitalen Business begehen kann?
Florian Pauthner: Das ist abhängig vom Geschäftsmodell. Je nachdem ob man eine LeadGen-Plattform, ein Online-Möbelhaus oder ein Produkt betreibt, muss man sich unterschiedlichen Herausforderungen stellen. Eines gilt auf jeden Fall immer: Kundenbindung schafft man am besten durch Branding und man sollte sich nicht allein auf den Kampf um AdWords verlassen.
Zum Kongress geht es hier: Einen Überblick über die Themen und Teilnehmer finden Sie auf der Veranstaltungs-Website. Dort gibt es auch den Link zum Formular, um sich für den Kongress anzumelden.