„Ein Beitritt mit Gewicht“ heißt es in der Pressemitteilung von heute Mittag, als verkündet wurde, dass Segmüller ab 1. Januar 2020 beim EMV anheuert. In der Tat gehören zum Verband aus Fahrenzhausen inzwischen diverse Dickschiffe, wenngleich Segmüller mit Abstand das umsatzstärkste Mitglied mit geschätzt 1 Mrd. Euro darstellt. Danach folgt Hofmeister mit 210 Mio. Euro (drei Standorte). Beide Unternehmen rangieren unter den Top 30 des deutschen Möbelhandels. Darunter sind die weiteren Großflächenanbieter wie Möbel Hesse, Möbelhof (zwei Standorte), Meyerhoff und Schweigert zwar nicht zu finden, gleichwohl gehören sie zu den flächenmäßig größten Häusern im Verband.
Und nun auch noch Segmüller mit vier Palästen sowie vier kleineren Standorten. Dass das ehemalige Atlas-Mitglied so lange allein am Markt agieren würde, damit hatte in der Branche kaum jemand gerechnet. Bereits seit 2014 befand sich der Atlas-Verband in der Auflösung. Zu den letzten Mitgliedern neben Segmüller gehörten Hofmeister (seit 1.1.2016 EMV), Pallen (inzwischen XXXL) und Küchen Aktuell, der bis heute noch verbandsfrei ist. Allerdings verspürte Segmüller offenbar auch keinen Druck, sich eine neue Verbandsheimat zu suchen. Mit 1 Mrd. Umsatz im Kreuz konnte das Unternehmen bei der Industrie sehr wohl mit wettbewerbsfähigen Konditionen rechnen. Weshalb andere Verbundgruppen wie die Begros oder Giga International für Segmüller auch eher nicht von Interesse gewesen sein dürften. Im übrigen auch wegen diverser Überschneidungen in den jeweiligen Gebieten. Reizvoll hingegen dürfte auch gewesen sein, dass Segmüller, die Nummer 2 im Verband, Hofmeister, bereits sehr gut aus der jahrelangen Atlas-Zeit kennt.
Für den EMV mit einem ZR-Umsatz von zuletzt 1,25 Mrd. Euro bedeutet der Zugang ohne Frage eine Stärkung der Position, auch in puncto Importware. Denn hier ist Segmüller sehr gut aufgestellt. Die Chemie scheint außerdem zu stimmen, denn Segmüller ist ein klassisches Familienunternehmen, wie es im Fahrenzhausener Verband üblich ist.