Im Online-Handel ist der Sonntag mit einem Umsatzanteil von 20 bis 30 Prozent der wichtigste Einkaufstag überhaupt.

Verkaufsoffener Sonntag

Warenhauskonzerne wollen selbst bestimmen

Die großen deutschen Warenhausunternehmen fühlen sich gegenüber dem Online-Handel und Läden in Bahnhöfen und Flughäfen benachteiligt: Wie die FAZ gestern berichtete, fordert die Initiative „Selbstbestimmter Sonntag“, künftig selbst darüber entscheiden zu können, ob die Filialen am Sonntag geöffnet werden oder nicht. Hinter der Initiative stehen neben Karstadt auch die Galeria-Kaufhof-Gruppe, die drei Häuser von Kadewe sowie Betreiber von innerstädtischen Einkaufszentren. Zwar werde laut dem Karstadt-Geschäftsvorsitzenden Stephan Fanderl niemand an 52 Sonntagen im Jahr öffnen, aber man wolle die Möglichkeit haben, an den Sonntagen zu öffnen, an denen es Kundschaft gibt.

Derzeit legen die Kommunen in den Ländern die Termine der offenen Sonntage fest. In der Regel sind dies vier in jedem Bundesland. Aus Sicht der Warenhausbetreiber ist das deutlich zu wenig, sodass zehn bis zwanzig Tage gefordert werden.

Im Online-Handel ist der Sonntag mit einem Umsatzanteil von 20 bis 30 Prozent der wichtigste Einkaufstag überhaupt, so André Mader, Chef der Berliner Kadewe-Gruppe. Dadurch entstehe eine große Wettbewerbsverzerrung. Gegner der Initiative ist die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, die zuletzt bei einigen Verwaltungsgerichten eine Klagewelle gegen die Eröffnungen eingereicht hatte. Allein durch die erfolgreichen Prozesse hat Kaufhof beispielsweise zuletzt so viel Umsatz verloren, wie eine Großstadtfiliale im Jahr erwirtschaftet.

Diese Seite teilen