"Der drohende Zusammenbruch des Betriebes bei Neckermann ist erfolgreich verhindert worden; Neckermann ist vorerst stabilisiert." So heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung von Neckermann.de. Mit offensiver Pressearbeit will der Versender, der am 18. Juli Antrag auf Insolvenz stellen musste, verhindern,dass die Kunden über die Presse noch mehr verunsichert werden.
Nach intensiven Verhandlungen mit Hauptgläubigern, der Bundesagentur für Arbeit und den Lieferanten sei der Betrieb und der Ein- und Verkauf der Waren vorerst gesichert. Die Waren werden verschickt, der entstandene Auslieferungsstau soll in den nächsten Tagen abgearbeitet sein, Lohn und Gehalt der Mitarbeiter über Insolvenzausfallgeld vorfinanziert und rechtzeitig gezahlt werden.
Neckermann bittet alle Lieferanten und Kunden um Treue und Hilfe. In einer sogenannten "Treuelinie" bietet Neckermann.de bereits seit vergangenem Samstag besondere "Treueangebote" zum Beispiel für Waschmaschinen, Kühlschränke, Trockner und Fernseher an. In dieser Woche soll es weitere Treueangebote geben.
"Die Mitarbeiter sind bereit, um Neckermann und ihre Arbeitsplätze zu kämpfen. Sie arbeiten mit großer Motivation, um die Bestellungen der Kunden pünktlich und zuverlässig zu bedienen. Nach der Stabilisierung des Betriebes ist die nächste Herausforderung, einen Investor zu finden, der gesunde Kernbereiche übernimmt und das Unternehmen fortsetzt", betont der vorläufige Insolvenzverwalter Michael Frege. Erste Investoren prüfen bereits das Unternehmen. Für einen möglichen Investor könnten zum Beispiel die gut eingeführte Internet-Handelsplattform, der Logistikbereich und der Handel mit Übergrößen von Interesse sein, heißt es weiter. Diese Prüfungsphase wird voraussichtlich drei bis vier Wochen andauern. Erst danach könne erneut über den Stand des Verfahrens berichtet werden.