Im Prozess um die Schieder-Pleite hat jetzt auch der Insolvenzverwalter des ehemaligen Möbelriesen, Dr. Sven-Holger Undritz, ausgesagt. Wie das "Westfalen-Blatt" berichtet, sagte er vor dem Detmolder Landgericht aus, dass die Gläubiger Forderungen in Höhe von einer Mrd. Euro angemeldet hätten. Allerdings halte er den Betrag für überzogen, da viele ihre Forderungen mehrfach angegeben hätten. Für angemessen halte er neben den Kreditverbindlichkeiten von 300 Mio. Euro lediglich weitere 100 Mio. Euro. Dennoch würden wohl viele Gläubiger leer ausgehen.
Rolf Demuth, der neben drei seiner Ex-Manager auf der Anklagebank sitzt, habe sich mit dem Gläubigerausschuss auf einen "akzeptablen Vergleich" geeinigt, führte Dr. Undritz laut der "Neuen Westfälischen" weiter aus. Demnach zahle der Schieder-Gründer mit Unterstützung seiner Familie in diesem Jahr 750.000 Euro. Die Angabe Demuths, dass er selbst kein Vermögen mehr habe, "war rechtlich nicht anfechtbar".
Weiter gab Dr. Undritz an, dass Demuth seine Stammkapitaleinlagen bislang nicht komplett nachgewiesen habe. Allerdings könne dieser Umstand wirtschaftlich gesehen vernachlässigt werden. "Viele Forderungen richten sich gegen Schieder-Gesellschaften, die selbst insolvent sind. Was bringen da teure Prozesse?"