Vor genau einem Jahr fragte moebelkultur.de Bruno Steinhoff auf der "imm cologne", ob die Möbelproduktion im Steinhoff-Imperium angesichts der wachsenden Einzelhandelsaktivitäten überhaupt noch Sinn mache. Doch der Unternehmensgründer ließ daran überhaupt keinen Zweifel aufkommen: "Warum sollten wir uns von der Fertigung verabschieden, wenn die Auslastung stimmt?" Ebenfalls ließ er durchblicken, dass sogar andere Warengruppen zukünftig in Eigenregie produziert werden könnten. Gesagt, getan. Und das nur zwölf Monate später. Denn die Holding gibt nun den Einstieg in die Küchenmöbelproduktion bekannt.
Auf insgesamt 100.000 qm Gewerbefläche will der Möbelmulti in Brilon (Sauerland) neue Produktionsbereiche entstehen lassen. Das berichtet heute das Online-Portal "derwesten.de". Als erstes soll ein Küchenwerk errichtet werden. Investoren sind die Eigentümer der 1998 als Alno-Tochter gegründeten Puris Bad GmbH, die Steinhoff Möbel Holding und Puris Bad-Mitgesellschafter und Geschäftsführer Georg Billert. Neben der nun anvisierten Küchen-Montage wolle man in Brilon "weitere Themen produzieren", so Billert vielsagend zu dieser Zeitung. Steinhoff macht somit ernst damit, das vertikale Ikea-Modell zu adaptieren. Die gesamte Wertschöpfungskette wollen die Südafrikaner in eigenen Händen halten. Weiterer Vorteil: Wer selbst produziert, hat bei Preisverhandlungen mit konzernfremden Herstellern stets noch den ein oder anderen Trumpf in der Hand. Ganz nach dem Motto: Das können wir selbst auch günstiger...
Einen Vorgeschmack auf die Vertikalisierung gab es bereits im Herbst in Barntrup zu sehen, wo allen Einzelhandelsgruppierungen der Holding eine Global Range, ein konsumiges Vollsortiment im internationalen Stil, präsentiert wurde, das schnellstmöglich bei Conforama, Kika & Co. in den Ausstellungen landen sollte. Das gilt nun in erwartungsgemäß nicht allzu langer Zeit auch für Kitchens made by Steinhoff.