Nach dem Schock der Corona-Pandemie legen Konjunktur- und Einkommenserwartung sowie Anschaffungsneigung im Mai wieder leicht zu. Das hat die GfK-Konsumklimastudie für Mai 2020 ergeben. Aus diesem Grund prognostiziert GfK für Juni 2020 einen Wert von -18,9 Punkten und damit 4,2 Punkte mehr als im Mai dieses Jahres (revidiert -23,1 Punkte). Dennoch ist der Wert der zweitniedrigste, der jemals für das GfK Konsumklima gemessen wurde.
„Die schrittweise Öffnung vieler Geschäfte hat sicherlich dazu beigetragen, dass die Konsumneigung keine weiteren Einbußen hinnehmen muss und aktuell sogar etwas zulegen kann“ erklärt Rolf Bürkl, GfK Konsumexperte. „Dennoch ist die Verunsicherung unter den Konsumenten groß. Sie sehen die deutsche Wirtschaft bei Weitem noch nicht über den Berg und eine schwere Rezession auf sich zukommen. Die Angst vor Jobverlust bleibt hoch und dies erweist sich neben den Einkommenseinbußen derzeit als ein wichtiges Konsumhemmnis. Darauf müssen sich Händler und Hersteller weiterhin einstellen.“
Die Konjunkturerwartung steigt im Mai nach zwei Rückgängen in Folge ebenfalls wieder etwas. Der Indikator gewinnt elf Zähler hinzu und weist nun -10,4 Punkte auf. Dennoch bleibt er deutlich unter seinem langjährigen Durchschnittswert von etwa null Punkten sowie unter seinem Vorjahreswert (-12,1 Zähler).
Ebenfalls wieder etwas zulegen kann die Einkommenserwartung, nachdem sie im Vormonat noch einen beispiellosen Rekordverlust zu verzeichnen hatte. Nach einem Plus von 13,6 Zählern weist sie nun -5,7 Punkte auf. Dennoch liegt der Indikator sicherlich aufgrund von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit noch immer gut 63 Punkte unter seinem entsprechenden Vorjahreswert.
Die verbesserten Einkommensaussichten pushen auch die Anschaffungsneigung. Der Indikator gewinnt 10,1 Zähler hinzu und klettert damit auf 5,5 Punkte. Dennoch steht im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 45 Punkten zu Buche.