Sind ab sofort auch im Bettenmarkt unterwegs: Polipol-Geschäftsführer Marc Greve, Marketingleiterin Jessica Schlechte und Firmengründer Gerd J. Hemmerling (v.l.).

Polipol

Übernimmt Oschmann

Die Polipol-Gruppe, Deutschlands Marktführer im Bereich Polstermöbel, mischt künftig auch im Segment Schlafen mit. Nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen der Oschmann Comfortbetten GmbH vom 28. Juli 2020 (Amtsgericht Coburg) im Rahmen eines Asset Deals, übernimmt der Hersteller alle Vertriebs- und Vermarktungsrechte von Oschmann, nachdem die Verhandlungen mit dem Insolvenzverwalter Dr. H. Ampferl von der Kanzlei Dr. Beck & Partner aus Nürnberg erfolgreich abgeschlossen worden sind und auch der vom Insolvenzgericht eingesetzte Gläubigerausschuss dem Unternehmenskauf- und Übertragungsvertrag zugestimmt hat. So heißt es heute Nachmittag aus Diepenau.

Zu dem Deal gehört auch der Kauf der Fertigung (Living Furniture Europe Sp. z. o.o. Sp. k., kurz LFE) in Sulęcin, Polen, mit rund 150 Mitarbeitern. Die gesamte Produktion von Oschmann Betten – mit Ausnahme des Musterbaus – erfolgt auch weiterhin unter der neuen Führung in Sulęcin. Die Produktion soll unter der Verantwortung von Polipol modernisiert, effektiv aufgestellt und zukünftig wieder verlässlicher ausgestaltet werden. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserer Erfahrung im Markt, Oschmann Betten wieder zu altem Glanz verhelfen dürfen und werden alles daran setzen, die Probleme der Vergangenheit im Hinblick auf Liefertreue, Qualität und Verlässlichkeit schnellstmöglich abzustellen“, sagt Polipol-Gründer Gerd J. Hemmerling. Bei der aktuellen Oschmann-Transaktion und im M&A-Prozess wurde Polipol von der Pluta Rechtsanwaltsgesellschaft mbH durchgängig begleitet.

Noch bis zum Ende des Jahres bleibt die Oschmann-Verwaltung in Coburg bestehen, ab 1. Januar 2021 wird diese dann nach Diepenau verlegt. Die derzeitige Oschmann-Führungsmannschaft mit Stefan Oschmann und Bernd Schardt sowie der Außendienst sollen an Bord bleiben. Polipol-Geschäftsführer Marc Greve wird künftig auch für Oschmann verantwortlich sein.

Bereits im Herbst zur Polipol-Hausmesse werden in Diepenau die Betten-Neuheiten vorgestellt. „Die Kunden mussten in der jüngeren Vergangenheit viel Geduld für Oschmann aufbringen. Dabei ist viel Porzellan zerschlagen worden. Wir möchten mit unserer Verlässlichkeit und mit unserer gesamten Mannschaft alles dafür tun, bei den Oschmann-Kunden das verloren gegangene Vertrauen zurückzugewinnen und mit Qualität, einem guten Preis- Leistungsverhältnis und mit Verlässlichkeit zu überzeugen. Das wird uns nicht von heute auf morgen gelingen, aber wir werden hart daran arbeiten, dass sich deutlich spürbare Verbesserungen sehr bald einstellen werden. Mittel- und langfristig möchten wir das Marktvolumen von Oschmann aus 2018 mit rund 60 Mio. Euro Umsatz p.a. zurückgewinnen und sukzessive ausbauen“, so die klare Ansage von Marc Greve.

Polipol beschäftigt heute 6.500 Mitarbeiter. Das Sortiment umfasst mehr als 300 Modelle und 150 TV-Sessel. Gefertigt wird in Osteuropa mit Werken in Polen, Rumänien, Belarus und in Deutschland/Torgelow, seit der Übernahme von Hukla 2012. Der Umsatz des Marktführers liegt bei fast 500 Mio. Euro.

Ein aktuelles Interview mit Geschäftsführer Marc Greve lesen Sie in der Juni-Ausgabe der „möbel kultur“.

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