Seit Eröffnung des Arcandor-Insolvenzverfahrens im Juni hielt sich die Otto Group bedeckt. Nun ist der spektakuläre Übernahme-Coup perfekt: Otto erwirbt die Rechte der Marke Quelle für Deutschland und weitere mittel- und osteuropäische Länder. Dazu gehören auch die Eigenmarken wie beispielsweise Privileg. Damit kann Otto entscheiden, ob die Quelle-Marken mitsamt ihren Logos und Internet-Domains erhalten bleiben oder nicht. Gegenüber möglichen Investoren für Quelle-Auslandsgesellschaften zeigt sich Otto bereit, über die weitere Nutzung der Marken zu verhandeln.
Zudem sicherte sich der zweitgrößte Distanzhändler der Welt das Russland-Geschäft des einstigen Konkurrenten. "Durch die Übernahme wird die führende Marktstellung der Otto Group im Wachstumsmarkt Russland deutlich ausgebaut und für die kommenden Jahre abgesichert", heißt es in der Presserklärung zur Übernahme.
Quelle ist seit Jahren erfolgreich am russischen Markt aktiv und ist dort zweitgrößter Distanzhändler. Da sich die Sortimente von Quelle und Otto stark überschnitten, "eröffnen sich für die Zukunft hohe Synergie-Potenziale", heißt es weiter. Quelle Russland beschäftigt 280 Mitarbeiter. Das Land zählt mit zweistelligem Wachstum im Einzelhandel und einem Anteil des
Versandhandels am Einzelhandel von aktuell nur rund einem Prozent zu den interessantesten Wachstumsmärkten für den Distanzhandel über Kataloge und das Internet.