Nach dem Ausstieg der Tessner Gruppe ist die Zukunft für Union ungewiss.

Union

Steht der große Crash an?

Es verdichten sich die Hinweise, dass es morgen eine außerordentliche Gesellschafterversammlung am Verbandssitz in Ratingen geben wird. Der „Inside“ hatte bereits Dienstagabend darüber berichtet. Von der Union gibt es dazu bislang keine Stellungnahme.

Auslöser für das Treffen dürfte die Mitte Oktober angekündigte 50-Prozent-Beteiligung von XXXLutz an Roller, Schulenburg und SB Lagerkauf gewesen sein. Noch Anfang des Jahres hätte das wohl niemand für möglich gehalten. Am 5. November wurde dann bekannt gegeben, dass die Tessner Gruppe mit Roller & Co. aus dem Verband zum Jahresende ausscheidet. Auch wenn das Bundeskartellamt noch gar nicht darüber entschieden hat, ob sich XXXLutz überhaupt zur Hälfte an dem Unternehmen beteiligen darf. Voraussichtlich wird auch vorerst die Wettbewerbsbehörde in Brüssel prüfen, bevor der Vorgang in Bonn landet, wie gerade die „Wirtschaftwoche“ geschrieben hat. Aber das nur am Rande.

Fakt ist, dass die rund 1,4 Mrd. Euro Außenumsatz von Roller, Tejo/Schulenburg und SB Lagerkauf weg sind. Der Außenumsatz von Union ist damit auf einen Schlag um ca. die Hälfte geschrumpft und liegt wohl nur noch bei geschätzten 1,3 Mrd. Euro. Den größten Part, mit rund 900 Mio. Euro, (siehe „möbel kultur Umsätze 2019“) erwirtschaften die Big Five: Hardeck, Braun, Opti-Wohnwelt, Möbel Heinrich und die Ehrmann-Gruppe. Deshalb würde es Sinn machen, wie der „Inside“ auch schon gemutmaßt hat, dass sich diese Fünf eine neue Heimat suchen, um gemeinsam mit einem anderen Verband wieder zu der gewohnten Schlagkraft zurückzufinden. Das könnte natürlich der Einrichtungspartnerring VME sein, immerhin steht ja schon seit Mitte 2017 eine schrittweise Fusion von VME Union an. Aber vielleicht kommt es dazu auch nicht, sondern die Begros geht im Endeffekt als Gewinner aus der Situation hervor. Wobei hier sicherlich die starke Konkurrenz und die räumliche Nähe von Ostermann (Umsatz 2018: geschätzt 330 Mio. Euro) und Hardeck (geschätzt 340 Mio. Euro) dann für viel Gesprächsbedarf sorgen dürfte. Klar ist, der morgige Tag wird spannend.

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