Flexible Miet-Modelle wie Carsharing und Co. sind für die Mehrheit der Konsumenten in Deutschland interessant. Dies zeigt das aktuelle Consumer Barometer des Instituts für Handelsforschung (IFH) Köln und des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG.
Die Ergebnisse der bevölkerungsrepräsentativen Befragung von rund 500 Konsumenten machen das Potenzial deutlich: So hat zwar erst jeder Sechste schon einmal ein Miet-Modell genutzt, 43 Prozent der Befragten können sich dies aber sehr gut vorstellen. „Mieten statt kaufen“ ist aktuell besonders bei Fahrzeugen sowie Heimwerker- und Gartenartikeln gefragt. Sieben von zehn Konsumenten, die schon einmal Miet-Modelle genutzt haben, griffen hierbei zu Auto oder Fahrrad. Werkzeuge, Rasenmäher und Co. haben rund vier von zehn Miet-Modell-Nutzern gemietet. Das Interesse an einem größeren Angebot ist hoch: Branchenübergreifend wünschen sich zwei Drittel der Nutzer und mehr als jeder zweite Interessierte, dass Unternehmen zukünftig mehr Produkte zum Mieten anbieten.
„In einer Zeit, in der die Lebenszyklen von technischen Geräten immer kürzer werden, ist abzuwägen, nicht mehr jedes Produkt zu kaufen, wenn es schon morgen eine neuere Version gibt. Ebenso Produkte, die nur saisonal benötigt werden, wie der Vertikutierer für den Rasen im Frühjahr, das Jugendbett für einen bestimmten Lebensabschnitt oder sogar Kleidung bedarfsgerecht für einen bestimmten Anlass und Zeitraum zu mieten, statt sie zu kaufen, kann in Zukunft die Lösung sein“, so Mark Sievers, Head of Consumer Markets bei KPMG.
Für knapp 84 Prozent der Befragten ist ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis entscheidend. Auch Sicherheit, Flexibilität und Convenience spielen eine große Rolle. So legen 81 Prozent der Konsumenten Wert auf eine kostenfreie und flexible Lieferung. Für drei von vier Befragten ist die Möglichkeit wichtig, Miete oder Abo flexibel pausieren lassen zu können.
Pilotprojekt des Miet-Modells war im Dezember vergangenen Jahres Otto Now. Otto-Kunden können seitdem Produkte auf Zeit mieten. Dazu gehören Fernseher, Waschmaschinen, Tablets oder Kaffeevollautomaten, aber auch Drohnen oder E-Bikes.