Electrolux

Rückblick auf ein Jahr der Verluste

Zwar stieg der Nettoumsatz von Electrolux im Jahr 2022 um 7,4 Prozent auf 134,880 Mrd. SEK (ca. 11,883 Mrd. Euro), doch musste der schwedische Konzern erhebliche Gewinnrückgänge verkraften. Das Betriebsergebnis ohne einmalige Posten sank auf 831 Mio. SEK (73,2 Mio. Euro, 2021 waren es 7.528 Mio. SEK bzw. 663 Mio. Euro). Dies sei vor allem auf geringere Absatzmengen infolge einer schwächeren Marktnachfrage und auf ein erhöhtes Kostenniveau aufgrund von Produktionsineffizienzen in Nordamerika zurückzuführen, berichtet der Konzern in seiner heutigen Bilanzveröffentlichung. Preisanpassungen und ein attraktives Produkt- und Markenangebot trugen zwar positiv zum Ergebnis bei, konnten aber die Verluste nicht ausgleichen, sodass der Verwaltungsrat vorschlägt, für 2022 keine Dividende an die Aktionäre auszuzahlen.

Bereits gestern wurde bekannt, dass die Produktion im ungarischen Werk Nyíregyháza zur Kostenoptimierung ab Anfang 2024 eingestellt werden soll. Die Herstellung der Kühlgeräte soll künftig sowohl durch Outsourcing als auch durch eigene Produktionsverlagerungen ausgeglichen werden. Dies werde jedoch zunächst im ersten Quartal 2023 zu einem negativen einmaligen Posten von ca. 550 Mio. SEK (48 Mio. Euro) führen.

In seinem Kommentar weist Präsident und CEO Jonas Samuelson (Foto) noch einmal darauf hin, dass zu den Einschränkungen in der Lieferkette im vergangenen Jahr insbesondere in der zweiten Jahreshälfte neue Herausforderungen wie Inflation, steigende Energiepreise und erhöhte Zinsen die Nachfrage belastet haben. Im vierten Quartal führte dies zu deutlich niedrigeren Absatzmengen in allen Regionen und einem organischen Umsatzrückgang von 8,4 Prozent. Der Kostenexplosion insbesondere in Nordamerika begegnet der Konzern bereits seit letztem Jahr mit einem Sanierungsprogramm, fokussiert auf das Vorratsmanagement und die Anpassung der Produktionsvolumina. Auf dieser Basis blickt Jonas Samuelson nun auch optimistisch in die Zukunft. Ebenso zieht er für Electrolux eine positive Klimabilanz, nachdem der CO2-Fußabdruck 2022 deutlich reduziert werden konnte, wobei die Messlatte für die Nachhaltigkeitsagenda nun noch höher gelegt werden soll.

Für 2023 erwartet Samuelson, dass die Verbraucherstimmung durch die hohe Inflation und das Zinsumfeld weiterhin negativ beeinflusst wird, was sich auf globale Nachfragerückgänge bei Haushaltsgeräten mit Ausnahme der Region Asien-Pazifik, Naher Osten und Afrika niederschlage.

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