Um Elektroschrott zu verringern, hat Österreich jetzt flächendeckend einen Reparaturbonus eingeführt, der die Lebenszeit von Elektrogeräten verlängern soll. Foto: Vectorjuice - de.freepik.com

Österreich

Reparaturbonus soll Elektroschrott bekämpfen

Österreich ist mit dem EU-finanzierten Reparaturbonus, der jetzt flächendeckend eingeführt wurde, Vorreiter im Kampf gegen Elektroschrott. Verbraucher:innen bekommen die Hälfte der Reparaturkosten für alle Elektrogeräte, ob Waschmaschine, Wasserkocher, Kaffeemaschine oder Handy geschenkt, allerdings maximal 200 Euro pro Gerät. „Das gibt es in keinem Land“, so EU-Kommissionsvertreter Martin Selmayr. Ziel sei eine längere Lebensdauer der Geräte, denn oft lande auch Hochwertiges auf dem Müll.

„Wir produzieren jedes Jahr enorme Mengen an Elektroschrott und belasten dabei die Umwelt, zitiert Till Rüger vom ARD-Studio Wien zu diesem Thema Österreichs Klimaschutzministerin Leonore Gewessler von den Grünen. Während Reparaturen den Ruf hätten, teuer und umständlich zu sein, sei ein nagelneues Gerät oft nur einen Klick entfernt. Mit dem Bonus sollen Reparaturen attraktiver werden.

Das Programm - ­ die Mittel stammen aus dem Wiederaufbaufonds der EU - ­ ist mit einem Volumen von 130 Mio. Euro ausgestattet und soll bis März 2026 laufen. Es gibt in Österreich wie auch in Bayern oder Thüringen schon regionale Projekte dieser Art, doch neu ist eine flächendeckende Umsetzung, für die allerdings noch Partnerbetriebe gesucht werden. Denn nur bei ihnen kann der online heruntergeladene Rabattcode eingelöst werden. Mehrere Zuschüsse für unterschiedliche Geräte sind pro Haushalt möglich.

Laut Umweltschutzorganisation Global 2000 trage die verlängerte Nutzungsdauer von Gegenständen nicht nur zum Umweltschutz bei, der Reparaturbon stärke auch regionale Wirtschaftskreisläufe; hebe die Wertschöpfung, sichere Arbeitsplätze und fördere das Bewusstsein für einen ressourcenschonenden Lebensstil. So rechne sich beispielsweise bei einer alten Waschmaschine, selbst unter Berücksichtigung des geringeren Energieverbrauchs eines neuen Gerätes, der Ersatz aus ökologischen Gesichtspunkten frühestens nach 17 bis 23 Jahren.  

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