Sehr volatil entwickelte sich der Umsatz der detuschen Möbelindustrie im Jahresverlauf 2020.

VDM

Rechnet mit einem Umsatzminus für 2020 von vier Prozent – Auftragslage aber gut

Für das Gesamtjahr 2020 rechnet der Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) für die Hersteller mit einem Umsatzminus von rund vier Prozent. „Damit liegt die Entwicklung im Rahmen unserer Prognose aus dem August, als wir ein Umsatzminus von bis zu fünf Prozent vorhergesagt haben. Der Umsatz wird voraussichtlich rund 17,2 Milliarden Euro erreichen“, sagte VDM-Geschäftsführer Jan Kurth während einer digitalen Pressekonferenz. In der Summe der ersten elf Monate 2020 betrugen die Umsätze der Branche nach Angaben der amtlichen Statistik rund 15,8 Mrd. Euro – ein Minus von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das aufgelaufene Umsatzminus sei in den letzten Monaten 2020 kontinuierlich abgeschmolzen: Im Oktober verzeichnete die Branche ein Wachstum um 2,3 Prozent und im November bereits um fünf Prozent im Vergleich zum Vormonat.

Die Ursache dafür liegt in einer guten Auftragslage. Nach internen Erhebungen der Fachverbände stiegen die Auftragseingänge in der deutschen Wohnmöbelindustrie von Januar bis Dezember 2020 signifikant um 14,1 Prozent und in der Küchenmöbelindustrie um 11,8 Prozent. Auch in der Polstermöbelindustrie wurde ein deutlicher Anstieg um 5,5 Prozent registriert. Die im Vergleich zur amtlichen Statistik deutlich positiveren Ergebnisse sind vor allem auf den guten, um einen zweistelligen Prozentsatz verbesserten Auftragseingang in den Monaten November und Dezember zurückzuführen, welcher sich erst im ersten Quartal 2021 in den positiven Umsätzen niederschlagen dürfte. Ein weiterer Grund ist die Einbeziehung der ausländischen Produktionsstätten deutscher Hersteller sowie der deutschen Vertriebsgesellschaften ausländischer Hersteller, die von der amtlichen Statistik nicht erfasst werden.

Die einzelnen Segmente der deutschen Möbelindustrie entwickelten sich von Januar bis November höchst unterschiedlich. Während die Küchenmöbelhersteller einen kräftigen Umsatzanstieg um 3,7 Prozent auf rund 4,9 Mrd. Euro verzeichneten, konnte die Polstermöbelindustrie lediglich eine stabile Entwicklung registrieren. Die Umsätze gingen sogar im Zeitraum minimal um 0,4 Prozent auf rund 830 Mio. Euro zurück. Dagegen fiel die Umsatzentwicklung beim größten Segment der Möbelindustrie – den sonstigen Möbeln und Möbelteilen – mit minus 8,1 Prozent auf 5,9 Mrd. Euro negativer aus als im Branchendurchschnitt. Die Büromöbelindustrie wies mit einem Umsatz von rund 1,8 Mrd. Euro ebenfalls ein deutlich negatives Ergebnis aus (minus 11,7 Prozent). Die Hersteller von Laden- und sonstigen Objektmöbeln lagen um 8,5 Prozent unter dem Vorjahreswert und erzielten einen Umsatz von rund 1,7 Mrd. Euro. Das kleinste Segment der Branche – die Matratzenindustrie – wies ein Umsatzminus in Höhe von 4,2 Prozent auf rund 690 Mio. Euro aus. Im November verbesserte sich die Lage in allen Segmenten wieder deutlich. Vor dem Hintergrund des hohen Auftragsbestands sei auch im Dezember von einer positiven Umsatzentwicklung in der Industrie auszugehen.

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