Im Möbelhandel - und besonders bei den großen Häusern - herrschen unfaire Arbeitsbedingungen. So der Vorwurf des ARD-Magazins "Report", der auch gegen Porta und Finke erhoben wurde. Beide Unternehmen haben dies jetzt gegenüber der "Neuen Westfälischen" zurückgewiesen. Finke-Gesamtgeschäftsführer Klaus Stroppel erklärte, dass am Standort Paderborn zwar rund 20 Mitarbeiter innerhalb von zwei Jahren pro Kopf zwischen 500 und 600 Überstunden angesammelt hätten, es sich bei ihnen jedoch ausschließlich um Führungsverantwortliche handelte. Da es aber keine leitenden Angestellten waren, hätte Finke, laut der Zeitung, die Zustimmung des Betriebsrats benötigt. Die gab es jedoch nicht. Deshalb klagte der Betriebsrat und erhielt Recht. Das Arbeitsgericht Paderborn drohte Finke bei Wiederholung ein Ordnungsgeld von 100.000 Euro an. "Wir haben daraufhin in einer Betriebsvereinbarung für alle 430 Beschäftigten die Flexibilisierung der Arbeitszeit vereinbart", so Klaus Stroppel gegenüber der Zeitung. Er betonte, Finke könne sich dem Preiskampf nicht entziehen, behandle seine Mitarbeiter aber nicht schlecht.
Porta nahm Stellung zu dem Vorwurf, es habe sein Haus in Isernhagen nur geschlossen, um es 2011 mit günstigerem Personal wieder zu eröffnen. Das Unternehmen betonte, der Grund für die Schließung waren jahrelange Verluste in dem Haus. Allen Mitarbeitern seien Stellen an anderen Standorten angeboten worden, allerdings eventuell zu anderen Bedingungen. "Da für die leerstehende Immobilie in Isernhagen keine alternative Nutzung gefunden worden sei, ziehe das Porta-Haus Laatzen samt Belegschaft nach Isernhagen um", so die "Neue Westfälische".