Nach dem Vorbild der "La Madeleine"-Filiale in Paris werden in Berlin alternative Ikea-Stores mit weniger als 10.000 qm Fläche entstehen.

Ikea Deutschland / Ingka Group

Plant acht City-Formate in Berlin

Der Möbelhandel ist im Wandel und auch die Schweden passen sich an: In einem Interview mit der „Wirtschaftswoche“ verriet Ikea-Deutschland-Chef Dennis Balslev, dass sein Unternehmen bis 2021 in Berlin eine neue Innenstadtfiliale nach dem Vorbild des Ikea-Stores „La Madeleine“ in Paris eröffnen möchte. Mit dem City-Einrichtungshaus in Hamburg-Altona haben diese Pläne aber wenig zu tun, denn in die Niederlassung im Berliner Zentrum soll – wie „La Madeleine“ – mit weniger als 10.000 qm und ohne Lager auskommen.

„Der Unterschied besteht darin, dass man in den neuen kleinen Geschäften kaum Möbel mitnehmen kann, nur weniger, kleine“, so Balslev gegenüber der „Wirtschaftswoche.“ Das restliche Sortiment können die Endkunden vor Ort bestellen. Sämtliche Produkte werden dann direkt nach Hause geliefert. Damit reagiert Ikea Deutschland auf den Zuwachs im Online-Möbelhandel, denn dort konnten die Schweden im vergangenen Geschäftsjahr auch hierzulande deutlich zulegen (+33,2 %).

Zusätzlich zu der Mini-Filiale werden in Berlin voraussichtlich drei bis sieben Planungsstudios – sowohl in den Innen- als auch in den Außenbezirken – entstehen. Diese testet Ikea Deutschland bereits in Gebieten, in denen viele Menschen leben, die Entfernung zum nächsten Ikea jedoch ziemlich weit ist. In einem dieser Studios können Küchen, Kleiderschränke oder Badezimmer geplant und direkt bestellt werden. Die Zahl der Produkte zum Mitnehmen wird nochmal reduziert. Balslev vergleicht diese alternativen Filialformate mit traditionellen Küchenstudios.

Insgesamt konnte Ikea im vergangenen Geschäftsjahr (1. September 2018 – 31. August 2019) noch einmal deutlich zulegen und erwirtschaftete mit den weltweit 367 Einrichtungshäusern 36,7 Mrd. Euro (+ 5 % im Vorjahresvergleich: 34,8 Mrd. Euro). Bezogen auf die Ingka Group beansprucht Ikea damit noch immer den Hauptanteil am Gesamtumsatz für sich. Weitere Geschäftsfelder sind die Investmentsparte sowie der Betrieb von Shopping-Zentren.

Die Ingka Group meldet diese Woche Gesamterlöse in Höhe von 39,1 Mrd. Euro für das Geschäftsjahr 2018/2019 (+5,3 %) sowie Gewinne in Höhe von 1,81 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,46 Mrd. Euro).

Diese Seite teilen