Um das Matratzen-Recycling zu optimieren, haben der Fachverband Matratzen-Industrie und die Abfallwirtschaftsgesellschaft mbH Wuppertal (AWG) jetzt ein Pilotprojekt gestartet. In einem ersten Schritt werden dabei ausgediente Matratzen auf dem Recyclinghof der AWG in der Widukindstraße entgegen genommen und getrennt gesammelt. Bislang erfolgt das noch ohne offizielle Bekanntmachung. „Wir wollen erst einmal sehen, wieviel und welche Qualität bei uns ankommt, ohne dass wir Vorgaben dazu gemacht haben“, erklärt dazu Olaf Schmidt, AWG-Betriebsleiter für den Bereich Abfallsammlung und -transport.
Bislang nimmt das AWG-Team monatlich rund 70 Matratzen an der Widukindstraße entgegen – vor allem an den Wochenenden. Den Zustand der angelieferten Matratzen bewerten die Projektbeteiligten als „gut“. „Wir sind positiv überrascht, dass kaum komplett verdreckte und damit fürs Recycling unbrauchbare Matratzen dabei sind,“ freut sich Martin Auerbach, Geschäftsführer des Matratzenverbands. „Wahrscheinlich liegt das daran, dass die Bürgerinnen und Bürger die Schlafunterlagen mit dem eigenen Fahrzeug bringen“.
Der Fachverband mit Sitz in Wuppertal berät aktuell mit Behörden und der Politik darüber, wie Alt-Matratzen künftig in Stoffkreisläufe zugeführt werden können. Außerdem setzt er sich für ein System der erweiterten Herstellerverantwortung für Matratzen nach dem Vorbild einiger europäischer Nachbarländer ein. Mit seinen Partnerverbänden – dem Verband der Deutschen Heimtextilien-Industrie und dem Verband innenliegender Sicht- und Sonnenschutz – betreibt der Matratzenverband zudem das Netzwerk ReNewTex. Es vernetzt sämtliche Beteiligten der Wertschöpfungskette, um Lösungen für die essenziellen Aspekte der Kreislaufwirtschaft zu realisieren. Die Erkenntnisse aus der Kooperation mit der AWG in Wuppertal im „Real-Labor-Maßstab“ sollen helfen, das wertstoffliche Recycling von Matratzen zu forcieren.