Auf die Bedeutung von Nordrhein-Westfalen (NRW) und besonders Ostwestfalen-Lippe (OWL) als Regionen für die deutsche Möbelindustrie, weist Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der Holz- und Möbelindustrie Nordrhein-Westfalen, heute in einer Pressemitteilung hin. So trugen diese Schwerpunktregion maßgeblich dazu bei, dass sie ihre Umsätze im vergangenen Jahr trotz des herausfordernden Wirtschaftsumfelds bundesweit um knapp 7 Prozent auf 20,97 Mrd. Euro steigern konnte (Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten). Die Möbelindustrie-Umsätze in NRW zogen um rund 6 Prozent auf 8,4 Mrd. Euro an, für OWL ergibt sich sogar ein Anstieg von 8,4 Prozent auf 6,4 Mrd. Euro.
Ihren Schwerpunkt in Ostwestfalen-Lippe hat insbesondere die Küchenmöbelindustrie: Die 25 ansässigen Unternehmen mit 10.115 Mitarbeitern setzten im vergangenen Jahr 4,16 Mrd. Euro um, 7 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit erwirtschafteten sie zwei Drittel des gesamten deutschen Umsatzes des Branchenzweigs Küche. Zudem kletterte die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in OWL um 1,2 Prozent, während die Beschäftigtenzahl in der Branche deutschlandweit leicht zurückgegangen ist.
„Die Möbel- und Küchenmöbelhersteller in Nordrhein-Westfalen zeichnen sich durch eine hohe Innovationsfähigkeit, eine ausgeprägte Flexibilität und motivierte Belegschaften aus“, stellt Kurth fest. Diese Faktoren hätten den Unternehmen dabei geholfen, ein weiteres herausforderndes Jahr zu meistern. Für die Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr zeigt sich Jan Kurth verhalten optimistisch. „Die Möbel- und Küchenmöbelindustrie in Nordrhein-Westfalen bzw. Ostwestfalen-Lippe bekommt die stark gestiegenen Materialpreise sowie das derzeit schwache Konsumklima zu spüren.“ Die Verbraucher seien infolge der Inflation und des geplanten Aus für Öl- und Gasheizungen verunsichert. Andererseits stehe das Thema Wohnen und Einrichten weiter stark im Fokus. Gerade die Corona-Zeit habe den Menschen die hohe Bedeutung eines komfortabel und gemütlich eingerichteten Zuhauses vor Augen geführt.