Das Jahr 2021 ist erneut geprägt von der Corona-Pandemie und einer im Frühjahr monatelangen Lockdown-Phase für den Hartwareneinzelhandel. Doch dank einer regen Nachfrage nach Produkten für das Eigenheim und den Garten wie auch der soliden Entwicklung in der Bauwirtschaft, dem Werkzeug- und Maschinenbau sowie dem Handwerk, ist die Hartwarenbranche auch im laufenden Jahr vielfach besser als erwartet durch die Corona-Pandemie gekommen. Dabei waren die Verläufe im Produktionsverbindungshandel (PVH) und dem Hartwaren-Einzelhandel – laut Zentralverband Hartwarenhandel - sehr unterschiedlich.
Den stationären Eisenwaren- und Hausrat-Einzelhandel stellte das 1. Halbjahr 2021 vor riesige Herausforderungen, da er von Weihnachten 2020 bis weit ins Frühjahr 2021 von einem monatelangen Lockdown massiv betroffen war. Mit „Click & Collect“, Internetaktivitäten, Kreativität und viel Engagement gelang es den Kontakt zum Kunden zu halten und die Umsatzeinbrüche in Teilen abseits der Ladenfläche aufzufangen. Doch zeitweilige Umsatzeinbrüche von in der Spitze deutlich über 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr waren – laut ZHH - keine Seltenheit. Mit der Rückkehr der Kunden auf die Ladenflächen erholte sich der Konsum spürbar, auch wenn die Euphorie des Vorjahres nicht vorhanden war. Sowohl die Maskenpflicht als auch die Möglichkeit der Verbraucher wieder verstärkt Urlaubsreisen oder anderen Freizeitaktivitäten nachzugehen, ließen eine Konsumerholung im Handel wie im Jahr 2020 nicht zu.
Trotzdem hat sich das Stimmungsbild seit der Wiedereröffnung im Mai/Juni spürbar verbessert und die monatlichen Umsätze im Hartwareneinzelhandel liegen oft über denen im Vorjahr. Während für das erste Halbjahr noch ein Umsatzrückgang im Hausrat-/GPK-Fachhandel von 14,3 Prozent zu verzeichnen war, geht die Prognose aufgrund der Erholung für das gesamt Jahr nur noch von -5 Prozent aus. Der Einzelhandel gesamt mit Möbeln, Hausrat und Baubedarf schnitt im 1. Halbjahr mit einem Umsatzplus von 3,2 Prozent ab und auch die Prognose fürs Gesamtjahr 2021 liegt bei + 3 Prozent. Während der stationäre Handel also Einbußen verkraften muss, legt der Onlinehandel wieder zweistellig zu.
Dabei liefen Haushaltswaren, Sicherheitstechnik und Gartengeräte erfreulich, aber auch Eisenwaren und Werkzeuge wurden für Arbeiten im und rund um das Haus gesucht. Verstärkt konzentriert sich der Hartwareneinzelhandel auf Warenbereiche, die eine intensive Beratung, häufig kombiniert mit einer zusätzlichen Service- oder Handwerksleistung, bedürfen. Doch zunehmende Lieferengpässe sorgen mit dafür, dass mögliche Umsätze nicht oder erst später zu realisieren sind. In der 2. Jahreshälfte stabilisieren sich die Umsätze weiter und lassen erfreulicherweise die starken Umsatzrückgänge des 1. Halbjahres weiter schrumpfen. Nun ruhen die Hoffnungen auf einem Weihnachtsgeschäft ohne Lockdown.