Sieht die Franke-Artemis-Gruppe trotz der Einbußen der Vergangenheit auf sicheren Füßen: CEO Michael Pieper.

Franke Artemis

Optimistisch für Küchensysteme "made in Germany"

Nach über 14 Prozent Umsatzrückgang 2009 in Folge der weltweiten Krise sieht sich die Schweizer Franke-Artemis-Gruppe in diesem Jahr mit rund acht Prozent Plus wieder im Aufwärtstrend. Auf der gestrigen Pressekonferenz im Stuttgarter "Steigenberger" waren erstmals alle fünf Divisionsmanager der Gruppe vertreten, um über die Situation der einzelnen Geschäftsbereiche zu berichten.

Für den Bereich Franke Kitchen Systems - mit 62,3 Prozent Anteil die dickste Säule im Konzern - stellte CEO Torsten Türling weiterhin gute Chancen fest. Mit 6 Millionen Spülen (40 Prozent Anteil), einer Millionen Armaturen (10 Prozent Anteil) und 2,5 Millionen Dunstabzugshauben (22 Prozent Anteil) sowie Kochgeräten mit regionalem Fokus wurden im vergangenen Jahr insgesamt rund 1 Mrd. Euro umgesetzt, womit sich vielfach die Marktführerschaft bestätigte. Große Hoffnungen verbinden sich insbesondere mit dem Haubengeschäft, das jüngst auch in den unteren Preisbereichen ausgeweitet wurde. Die Integration der vier Geschäftseinheiten sei nun die wichtigste Kernstrategie zur Profilierung als Systemanbieter und Lifestyle-Marke, betonte Türling gestern in Stuttgart.[page_break]

Auch wenn 2009 für Konzernchef Michael Pieper das "schlechteste Jahr, das ich bisher erlebt habe" war, konnte durch Kostenmaßnahmen rechtzeitig gegengesteuert und so zumindest die Ertragslage einigermaßen im Lot gehalten werden. Diese wurde allerdings durch ungünstige Währungskurse und steigende Rohstoffpreise zusätzlich belastet. Seit 60 Jahren in Deutschland, misst Franke den fünf Standorten hierzulande weiterhin eine hohe Bedeutung zu. Trotz einiger Nachteile wie eine zu kurze Wochenarbeitszeit und zu viele Urlaubstage sowie viel Bürokratie finden die hohe Mitarbeiterqualifikation und die gute Infrastruktur bis hin zu den Vorlieferanten Anerkennung, sodass hierzulande weiter investiert werde.

Eine Basis für den künftigen Erfolg sei insbesondere die Tatsache, dass die Schweizer Unternehmensgruppe seit 1911 fest in Familienhand liegt. So ist mit dem Sohn von Michael Pieper (63), CEO und bislang alleiniger Inhaber, bereits die fünfte Generation im Betrieb. Auch die zu Jahresbeginn 2010 vollzogene Fusion der Artemis Industriebeteiligungen mit den Franke-Devisionen unter dem Dach der Franke Artemis Holding sei ein Schritt zur Zukunftssicherung, da die Kontrolle nun durch einen gemeinsamen Aufsichtsrat erfolge. Wichtig ist dem Konzernchef vor allem die Unabhängigkeit von den Banken. Weitere Firmenübernahmen wurden konkret nicht angekündigt. Wirtschaftlich sinnvoll wäre möglicherweise aber die Ausweitung der Armaturenproduktion, bei der Franke bislang nur Edelstahlprodukte aus dem eigenen Werk in China bezieht und ansonsten auf verschiedene Lieferanten in Italien zurückgreift. Weitere Einzelheiten lesen Sie in der November-Ausgabe der "möbel kultur".

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