VDM-Geschäftsführer Jan Kurth zog heute eine Zwischenbilanz für die Möbelindustrie.

VDM

Onlinehandel nimmt zu

Im Zuge der Corona-Krise hat der Möbel-Onlinehandel weiter an Fahrt aufgenommen. „In unseren internen Verbandsumfragen berichteten zeitweise rund 40 Prozent der Unternehmen von einer Belebung ihres Onlinegeschäfts“, sagt VDM-Geschäftsführer Jan Kurth. Nach Angaben des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel Deutschland (BEVH) erhöhte sich der Onlineumsatz in der Produktkategorie Möbel, Lampen und Dekoration im zweiten Quartal 2020 um 13,8 Prozent. „Wir schätzen den Onlineanteil bei Möbeln derzeit auf rund 18 Prozent und unterstreichen unsere Prognose, dass der Wert in den nächsten vier Jahren auf mindestens 25 Prozent klettern wird.“

Mittels der virtuellen Anreize könne der Onlinehandel viele Menschen dazu bringen, ihre Ausgabebereitschaft für Möbel zu erhöhen. Diese Einschätzung habe eine vom VDM in Auftrag gegebene Studie der Unternehmensberatung Titze ergeben. „Die Ansprache im Onlinevertrieb ist eine völlig andere als im stationären Handel. Auf diese Weise werden andere Zielgruppen zum Möbelkauf animiert.“ Laut der Studie habe ein Haushalt in Deutschland im Jahr 2019 im Schnitt für 725 Euro Möbel erworben (plus 1,14 Prozent), wobei mehr als die Hälfte in die Küche floss. Bezogen auf die Möbelausgaben pro Kopf gaben Singlehaushalte mit 442 Euro das meiste Geld für Möbel aus. Dagegen investierten Haushalte mit fünf und mehr Personen im Schnitt nur 244 Euro pro Kopf.

In diesem Jahr verzeichnen alle Segmente der Möbelindustrie im ersten Halbjahr Umsatzeinbußen. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die einzelnen Möbelsegmente sind allerdings sehr unterschiedlich. Während die Küchenmöbelhersteller nur einen leichten Rückgang um 2,3 Prozent auf rund 2,5 Mrd. Euro hinnehmen mussten, erzielte die Büromöbelindustrie mit einem Umsatz von rund 983 Mio. Euro ein deutlich negativeres Ergebnis  (-10,9%). Die Hersteller von Laden- und sonstigen Objektmöbeln lagen um 10 Prozent unter dem Vorjahreswert und erzielten einen Umsatz von rund 831 Mio. Euro. Einen überdurchschnittlichen Rückgang registrierten die Hersteller von Polstermöbeln, deren Umsätze von Januar bis Juni 2020 um 11,2 Prozent auf rund 420 Mio. Euro zurückgingen. Auch die Umsatzentwicklung beim größten Segment der Möbelindustrie – den sonstigen Möbeln und Möbelteilen – fiel mit minus 14,3 Prozent auf 3 Mrd. Euro negativer aus als im Branchendurchschnitt. Das kleinste Segment der Branche – die Matratzenindustrie – wies ein Umsatzminus in Höhe von 11,8 Prozent auf rund 350 Mio. Euro aus. Im Juni verbesserte sich die Lage in allen Segmenten wieder deutlich.

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