VDM-Geschäftsführer Jan Kurth sieht die angespannte Versorgungslage in der Möbelindustrie als große Herausforderung.

Verband der Deutschen Möbelindustrie

Möbelindustrie von Materialengpässen stark betroffen

Mit großen Herausforderungen hat aktuell die deutsche Möbelindustrie zu kämpfen. „Neben dem kurzfristigen Wechsel zwischen geöffneten und geschlossenen Handelsflächen verschärft sich für die Industrie derzeit die Versorgungssituation bei wesentlichen Zulieferprodukten dramatisch“, stellt Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK), fest.

So berichteten in einer aktuellen Verbandsumfrage mehr als zwei Drittel der Produktionsbetriebe von Engpässen bei der Versorgung mit Holzwerkstoffen. „Von den Lieferanten werden vereinbarte Mengen kurzfristig gekürzt, verschoben oder ganz abgesagt“, kritisiert Kurth. Auch bei Metallteilen, Beschlägen und Funktionselementen sowie bei Polstermaterialien wie Schäumen, Fließen, Stoffen und Leder bestehen akute Lieferschwierigkeiten. Darüber hinaus werden Verpackungsmaterialien und Transportkapazitäten ebenfalls knapp.

„Diese Engpässe führen zu einer erheblichen Störung der Wertschöpfungs- und Logistikprozesse“, skizziert Kurth die Lage in der Möbelindustrie. Die Produktionsplanung werde stark beeinträchtigt – mit entsprechenden Auswirkungen auf die Lieferzeiten. Hinzu komme eine seit Jahresbeginn nochmals verschärfte Preisentwicklung bei etlichen Zulieferprodukten.

„Vor diesem Hintergrund fordern wir ein solidarisches Miteinander in der Möbelbranche vom Vorlieferanten bis hin zum Möbelhandel. Wenn trotz vielfach geringerer Möbelproduktion infolge des Lockdowns die benötigten Vormaterialien nicht planbar zur Verfügung stehen, hat das direkte Auswirkungen auf die Lieferfähigkeit. Sanktionen bei der Überschreitung von Lieferzeiten müssen in dieser herausfordernden Situation unterbleiben“, verlangt Kurth.

 

Diese Seite teilen