Die österreichische Möbelbranche befindet sich auf gutem Weg. Von 2017 zu 2018 stieg der Produktionswert um 4,9 Prozent auf 2,09 Mrd. Euro an, teilte die Österreichische Möbelindustrie, in der 49 Betriebe mit rund 6.000 Mitarbeitern organisiert sind, jetzt mit. Wie bereits 2017 legten auch im letzten Jahr die Ladenmöbel wieder zweistellig zu. Ebenfalls auf Wachstumskurs befinden sich Badezimmermöbel (aus Holz) mit 7,0 Prozent sowie Küchenmöbel mit einem Plus von 5,2 Prozent auf 296,0 Mio. Euro. Ebenfalls gut gelaufen ist das vergangene Jahr für Matratzen (+1,7 %) und Büromöbel (+2,3 %).
„Möbel aus Österreich genießen national wie international ein hohes Vertrauen. Dem Verbraucher sind werthaltige Möbel mit ausgezeichneter Qualität, komfortablen Funktionen und formschönem, zeitlosem Design wichtig. Dafür geben sie gern auch etwas mehr Geld aus. Zudem wird das Thema Nachhaltigkeit und Customizing immer wichtiger für den Konsumenten“, erklärte Dr. Georg Emprechtinger, Vorsitzender der Österreichischen Möbelindustrie. „Diese hohen Anforderungen können die heimischen Herstellerbetriebe auf einen Top-Niveau bedienen. So gelten sie heute schon als Schrittmacher der Branche und haben sich mit zahlreichen patentierten Funktionen weltweit einen Namen gemacht. Ihre ausgereiften Systeme, Feinheiten und Extras gehören zu den besten am Markt.“
Vorzüge, die international sehr gefragt sind: So stiegen die Exporte auf eine Höhe von 937,7 Mio. Euro an und verbuchten damit ein beachtliches Plus von 3,9 Prozent. Vor allem die Geschäfte mit dem Kernmarkt Europa nehmen an Fahrt auf. Allein in der EU erwirtschaftete die Branche ein Export-Zugewinn von 2,5 Prozent. Ein Indiz für die positive Entwicklung der heimischen Branche sind die Ausfuhren nach Deutschland, dem wichtigsten Handelspartner, mit einem Plus von 2,9 Prozent. Parallel dazu stiegen die Exporte nach Italien um 3,9 Prozent an. Was zeigt, dass Möbel „made in Austria“ ihren guten Ruf auch im vergangenen Jahr untermauern konnten. Innerhalb Europas erwirtschafteten die heimischen Betriebe darüber hinaus u. a. Zuwächse in Tschechien (4,9 %), Slowenien (87,8 %), Frankreich (11,0 %), Spanien (16,5 %), Rumänien (17,2 %) und der Schweiz (6,6 %). Rückläufig hingegen waren die Ausfuhren nach Polen (-8,0 %), dem zweitstärksten EU-Exportpartner. Ebenfalls Minuswerte innerhalb Europas vermeldete die Möbelindustrie u. a. in Ungarn (-9,3 %), der Slowakei (-12,9 %), Großbritannien (-13,7 %) und Belgien (-11,9 %). Positiv hingegen entwickelten sich die Exporte in die USA (+8,6 %), während sich in Kanada ein leichter Rückgang abzeichnete (-2,0 %). Auch bei den Einfuhren brachte das Jahr 2018 spürbare Entspannung: Die Möbelimporte sanken um 4,9 Prozent auf 1,76 Mrd. Euro, was die Stärke im heimischen Markt einmal mehr unterstreicht.
„In Zukunft werden wir die Themen Digitalisierung und Individualisierung noch stärker in den Fokus setzen, um dem Preisdruck der globalen Märkte mit starken Argumenten zu begegnen“, betont Dr. Georg Emprechtinger. „Die heimische Industrie bietet dafür die besten Voraussetzungen: Zum einen sind die mittelständisch geprägten Unternehmen sehr flexibel, modern und technik-affin, zum anderen verstehen sie ihr Handwerk. Nach dem Motto ‚Slow Craft trifft Hightech’ verbinden sie moderne CNC-Technologie mit traditioneller Fertigungskunst.“ Das Ergebnis sind Produkte, die mit wegweisender Innovationskraft, funktionalem Design und Qualität überzeugen. Hergestellt in nachhaltigen Fertigungsprozessen mit exklusiven Materialien.“