"Was sind die wichtigsten Gründe für die Risikoprävention innerhalb der Lieferkette Ihres unternehmens?" Grafik: Hermes

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Mehrheit der Unternehmen fehlt ein ganzheitliches Risikomanagement

Nur vier von zehn Unternehmen betreiben ein ganzheitliches Risikomanagement in ihrer Supply Chain. Das hat das 11. Hermes-Barometer zum Thema „Risikoprävention und Versorgungssicherheit in der Supply Chain“, einer Umfrage von Hermes Germany unter 200 Logistikentscheidern deutscher Unternehmen, ergeben. Demnach betreiben derzeit 39 Prozent der Firmen einen ganzheitlichen Ansatz für ihre Lieferkette.

Gleichzeitig erwartet jedes zweite Unternehmen (50 Prozent), dass das Beschaffungsmanagement ihres Unternehmens künftig eine deutliche Verschärfung des Risikoumfeldes verzeichnen wird. 64 Prozent der Befragten sind zudem der Meinung, dass auch die Informationsrisiken durch Hackerangriffe oder Computerviren eine zunehmende Bedrohung darstellen. „Es ist nicht nachvollziehbar, warum nur so wenige Unternehmen eine ganzheitliche Risikoprävention und Bewältigung verfolgen“, sagt Jan Bierewirtz, CCO und Division Manager Commercial bei Hermes International, einem Geschäftsbereich von Hermes Germany. Bei der zunehmenden Komplexität von Lieferketten hätte man eine größere Zahl aktiver Unternehmen erwartet, so Bierewirtz.

Immerhin haben aber 57 Prozent der befragten Unternehmen für Risiken mit einer hohen Eintrittswahrscheinlichkeit einen Notfallplan erstellt. Jedes zweite Unternehmen verfügt darüber hinaus über ein Frühwarnsystem, um sofort auf mögliche Gefahren innerhalb der Lieferkette reagieren zu können.

Darüber hinaus nutzt ein großer Teil der Firmen bereits verschiedene Methoden und Maßnahmen, um Risiken innerhalb der Lieferkette vorab zu identifizieren. So greifen 70 Prozent auf Bonitätsauskünfte zurück. Auch Online-Recherchen (61 Prozent) oder Markt- und Wettbewerbsanalysen (60 Prozent) werden häufig herangezogen. Spezielle Risikoanalyse-Softwares werden dagegen nur von 35 Prozent der Umfrageteilnehmer genutzt. Rund ein Fünftel (22 Prozent) nutzt die Szenariotechnik bzw. Lückenanalyse.

Wichtige Gründe für die Risikoprävention innerhalb der Lieferkette sind laut dem Barometer die Gewährleistung einer hohen Produktqualität (74 Prozent), die lieferantenseitige Einhaltung von Gesetzen (63 Prozent) oder die Sicherung der Versorgungssicherheit (57 Prozent).

„Unternehmen sollten bedenken, dass Störungen oder gar Unterbrechungen der Supply Chain auch die Lieferkettenpartner empfindlich treffen können. Mit unangenehmen Folgen für alle Beteiligten. Unternehmen sind – speziell vor dem wachsenden Risikopotential – gut beraten, ihr Supply Chain Risikomanagement zu optimieren“, mahnt Bierewirtz.

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