Positive Nachrichten in Sachen natürliche Werkstoffe kommen von der Initiative für Furnier + Natur (IFN). 2020 stieg das Marktvolumen für Furnier in vielen europäischen Ländern und auch in Deutschland an. Allerdings registrierte der Verband auch einen deutlichen Exportrückgang und rückläufige Verkaufszahlen in verschiedenen Bereichen, vor allem in einer der Schlüsselindustrien, der Automobilfertigung. Andererseits konnte die IFN im zweiten Pandemiejahr in der Möbelindustrie, im Möbelhandwerk, im Innenausbau und auch bei Architekturprojekten Furnier sehr erfolgreich liefern. Zum 2020er Erfolg der Branche tragen zudem eine Fülle von alltäglichen bis extravaganten Lifestyleprodukten aus und mit Furnier bei.
Das Marktvolumen stieg 2020 im Vergleich zum Vorjahr nochmals deutlich um 20,4 Prozent auf 83,4 Mio. Euro. Die inländische Produktion reduzierte sich im vergangenen Jahr leicht auf 61,8 Mio. Euro. Die Exporte nahmen deutlich um 20,6 Prozent auf 122,5 Mio. Euro ab. Ebenfalls abgenommen haben die Importe um 10,1 Prozent auf 144,1 Mio. Euro.
Damit hat das inländische Marktvolumen für Furnier im Zehnjahres-Verlauf eine Stabilität und wuchs im Jahr 2020 erneut deutlich. Trotzdem entwickelt sich Deutschland seit den letzten beiden Jahrzehnten von einem starken Furnierproduzenten zu einer Handelsdrehscheibe für Furnier. Der größte Teil der deutschen Furniere wird inzwischen nicht mehr in Deutschland selbst produziert, sondern aus dem Ausland importiert. Ein großer Teil der Furnierproduktion wurde in den letzten Jahren ins Ausland verlegt.
Die wichtigsten Ursprungsländer der Importe von Furnier im Jahr 2020 waren die Ukraine mit Mio. 17 Mio. Euro, dicht gefolgt von Österreich mit 16,1 Mio. Euro, gefolgt von USA mit 13,3 Mio. Euro. Auffällig ist die hohe Steigerungsrate von Furnieren aus der Ukraine, aus Ungarn und Kroatien.
Gleichzeitig schrumpften auch die Furnierausfuhrmengen. Der Exportwert reduzierte sich im Jahr 2020 um 20,6 Prozent auf 122,5 Mio. Euro. Zu den wichtigsten Exportmärkten gehörten Italien mit 10,8 Mio. Euro und die USA mit 10,2 Mio. Euro. Tschechien belegt mit 9,7 Mio. Euro den dritten Platz, gefolgt von Österreich mit 8,3 Mio. Euro. Auffällig ist hier die hohe Steigerungsrate von Exporten nach Frankreich.
Für 2021 erwartet die IFN ebenfalls ein gutes Jahr. Die Umsatzdellen werden alles in allem schwächer sein, als bei anderen Industrien und Händlern. Gerade die belieferte europäische Möbelindustrie konnte den Lockdown 2020 und auch den diesjährigen vom Frühjahr recht gut kompensieren. Auch über den Innenausbau, das Schreiner-Handwerk und den DIY-Bereich investierten viele Verbraucher in die Gestaltung ihres Zuhauses. Spannend bleibt die Entwicklung auf dem Rohstoffmarkt Holz. Der Sachverhalt ist komplex und Spekulationen können derzeit in alle Richtungen gehen.