Die Ankündigung des Landes Baden-Württemberg, der insolventen Drogeriemarktkette Schlecker bei einem Neustart möglicherweise mit Kreditausfallbürgschaften unter die Arme zu greifen, stößt auf erhebliches Unverständnis beim Mittelstandsverbund ZGV. "Nach Opel, Arcandor und anderen bekannten Unternehmensmarken erlebt die Öffentlichkeit nun mit Schlecker wieder einmal, wie Wirtschaftsunternehmen mit großer Mitarbeiterzahl und bekannten Markennamen die Auswirkungen ihrer Managementfehler zu sozialisieren versuchen", erklärt dazu der Präsident Wilfried Hollmann. "Nach wie vor sind vermeintliche ,Retter' in der Politik bei Bund und Land offenbar leicht zu finden. Bereits jetzt werfen einige Protagonisten verbal ihre ,Rettungsleinen'. Sie geben vor, damit die ,flächendeckende Nahversorgung' sicherstellen zu wollen. So schmerzlich die Folgen für die Mitarbeiter auch persönlich immer sind, so falsch und wettbewerbsschädigend wirkt sich dieser staatliche Interventionismus auf den Markt aus."
Hollmann warnt davor, weniger bekannte, mittelständische Firmen mit einem solchen Vorgehen vor den Kopf zu stoßen. Hunderttausende Unternehmer in Deutschland müssten täglich im harten Wettbewerb bestehen. Auf Subventionen im Insolvenzfall dürften sie aber nicht hoffen. Stattdessen müssten sie mit ihren Steuergeldern Konzerne unterstützen, die jahrelang ein Missmanagement betrieben hätten. Im Fall Schlecker sei die Drogeriebranche gut aufgestellt. Sie könne die Insolvenz der Kette verkraften.