Ikea

Lebenslanges Rückgaberecht wird heiß diskutiert

Unter der Überschrift "Lebenslanges Umtauschrecht bei Ikea: Branche ist in Aufruhr" widmete die "Lippische Zeitung" gestern der Ankündigung der Schweden vom Freitag einen ausführlichen Artikel. Darin hatte Ikea ein lebenslanges Umtauschrecht verkündet für alle Artikel, die nach dem 25. August 2014 gekauft werden, und für die die Kunden einen Kassenbon vorweisen können.

Während Marketingexperten wie Martin Fassnacht von der Wirtschaftshochschule WHU oder Boris Hedde, Geschäftsführer des Instituts für Handelsforschung, den Coup der Nummer 1 der Branche bejubeln ob der guten Idee und eine Stärkung der Marke sowie ein Aufpolieren des Images attestieren, beurteilt Joachim Stumpf, Geschäftsführer der BBE-Handelsberatung diesen Schritt in dem Artikel eher skeptisch. Man könne das machen, so lange die Käufer diese Möglichkeiten nicht über Gebühr beanspruchen. Setze aber eine Missbrauchswelle ein, bestehe das Risiko eines wirtschaftlichen Schadens.

Spannend für die Möbelbranche dürfte trotzdem sein, wie die übrigen Wettbewerber auf Ikeas Vorstoß reagieren. "Ikea war in dieser Hinsicht immer schon Vorreiter, die anderen haben immer nachgezogen. Die werden jetzt auch mit Argusaugen hinschauen, ob das System auf- oder den Bach hinuntergeht", so Stumpf gegenüber der Zeitung.

Möbelunternehmer Christian Zubrüggen stellte fest, dass es in Einzelfällen schon heute in den zum Familienunternehmen gehörenden Häusern möglich sei, auch nach Jahren noch umzutauschen. Eine generelle Werbeaussage mit so einem Versprechen zu machen, halte er aber für unglücklich.

Und auch Thomas Fröhlich, Hausleiter bei Möbel Heinrich, gibt sich gegenüber der LZ zurückhaltend: "Wir tauschen viel um - aber immer mit Augenmaß und dem individuellen Fall angepasst. Ein generelles, unbegrenztes Rückgaberecht halte ich für schwer vorstellbar."

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