Anlass zur Klage: Die deutsche Möbelbranche hat sich auch im abgelaufenen Jahr erneut eine Reklamationsquote von 15 Prozent geleistet.

Der Handel macht Druck

Kratzer & Co. sind die Rendite-Killer Nummer eins

Händler und ihre Verbundgruppen schlagen Alarm: Die deutsche Möbelbranche hat sich auch im abgelaufenen Jahr erneut eine Reklamationsquote von 15 Prozent geleistet. Absoluter Spitzenreiter: Die Küchen, die mit nahezu jeder zweiten Lieferung Mängel aufweisen.

Doch egal, ob Polstermöbel, Schlaf- oder Wohnzimmer, ob polnische Herkunft oder "Made in Germany", ob Marktführer oder Nischenanbieter, auch egal, wie renommiert der Lieferant - alle sind beim Geldvernichten dabei, positive Ausreißer von allerhöchster Seltenheit.

Aus dem "Bündnis für Qualität" heraus haben mehrere Verbundgruppen seit einem Jahr konkrete Zahlen in Sachen Reklamationen ermittelt, einzelne Schäden akribisch notiert und jedem Lieferanten "seine" Quote nachgewiesen. Engagiert im Thema sind bis jetzt Alliance, Begros, Einrichtungspartnerring, EMV, Union und MHK über Reddy. Die Garant-Möbel-Gruppe ist ab Jahresbeginn dabei.

Das Datenmaterial mit den detaillierten Auswertungen für das gesamte Jahr 2011, das der "möbel kultur" jetzt vorliegt, offenbart erschreckende Ergebnisse. Denn die Fehleranalyse fördert deutliche Schwächen in der komplexen Warenlogistik zutage. Verpackungen scheinen nicht ausreichend, die vielen Mängel durch Kratzer, Stauchungen und Glasbruch deuten darauf hin. Fehlende Teile, fehlende Beschläge und Falschlieferungen ebenso. Bei Polstern und Geräten hakt es an der Funktion. Je komplexer die Ware, umso mehr Ärger.

Unnützen Kosten in Höhe einer geschätzten Milliarde Euro bei Handel und Industrie und einem beachtlichen Imageschaden soll es jetzt an den Kragen gehen - der Handel macht Druck. "Wir brauchen akkurate Ware", fordert EMV-Geschäftsführer Helmut Ahlsdorf.

Detaillierte Zahlen und weitere Ergebnisse lesen Sie in der aktuellen Februar-Ausgabe der "möbel kultur", die heute erscheint.

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