Interlübke muss seine geplanten Wachstumsstrategien zugunsten einer Konsolidierung und Neuausrichtung korrigieren. Die Produktionsauslastung soll erhöht und das Produktprogramm gestrafft werden. Neben strukturellen Optimierungsmaßnahmen und einer schlankeren Kostenstruktur erfordert die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens mit Sitz in Rheda-Wiedenbrück auch den Personalabbau, wie der Premium-Hersteller heute verkündete. Circa 40 Mitarbeiter werden davon betroffen sein. Leo Lübke: "Ein Einschnitt, der einem Familienunternehmen mehr als schwerfällt. Wir werden ihn unter Ausschöpfung aller sozialverträglichen Maßnahmen zu Ende 2012 vornehmen und mit 250 Beschäftigten ab 2013 die Marke Interlübke weiterhin auf Zukunftskurs halten."
Denn früher als geplant will Lübke den Schritt zur Neuausrichtung des Unternehmens vollziehens. "Trotz erfolgreicher Produktinnovationen und Messen im In- und Ausland sowie unserem hohen Ansehen im Markt veranlasst uns die konjunkturelle Entwicklung, den Betrieb zu verschlanken, unser Produktprogramm noch wettbewerbsfähiger zu gestalten und die Kapazitäten durch Auftragsproduktionen stärker auszulasten", erläutert Leo Lübke. "Verpflichtungen wie die hohen Rückstellungen für betriebliche Altersversorgung aus den letzten Jahrzehnten bleiben konstant. Für die erfolgreiche Zukunft von Interlübke aber müssen wir alle beeinflussbaren Kosten senken und die Geschäftsprozesse bis Ende 2012 optimieren, um weiterhin erfolgreich Systemmöbel für das Premiumsegment zu produzieren."
2011 erzielte Interlübke mit 35 Mio. Euro ein Umsatzplus von sechs Prozent, in den beiden ersten Monaten des Jahres 2012 lagen die Geschäftszahlen deutlich über dem Plan: "Ein 75jähriges Firmenjubiläum und die Marke Interlübke lösen bei Endkunden und im gehobenen Fachhandel Begeisterung aus", sagt Leo Lübke. "Doch wie die gesamte Branche betreffen uns konjunkturelle Schwankungen und Prognosen, der Wettbewerb wird schärfer, der Stellenwert des Systemmöbels wandelt sich. Das belegen auch die Ergebnisse unserer Wohnstudie "Deutschland privat": Polstermöbel (95 Prozent) rangieren beim Einrichten vor Schrankwänden (57 Prozent) und Regalen (50 Prozent)."
Bis September werden nun das Produktprogramm, darunter Bestseller wie das Kommodensystem "Cube", der Designklassiker "Studimo", das Schranksystem "S07" und Produktinnovationen wie "Bookless" und "Musikbox" optimiert, um bei gleichbleibender Topqualität profitabler zu produzieren. "Wir vollziehen diese Prozesse mit Bedacht", kommentiert Leo Lübke, "und bieten dem Handel ein kompakteres Produktprogramm im Premiumsegment ebenso wie maßgeschneiderte Sonderanfertigungen. Zudem erschließen wir neue Potenziale durch Auftragsproduktionen für WK Wohnen und prüfen zukunftsorientierte Vertriebswege." Bis zum Frühherbst sollen die Planungen zur Umstrukturierung mit dem Ziel, Produktion und Verwaltung langfristig optimal aufzustellen, abgeschlossen sein.