Der Stadtrat von Duisburg gibt Gas. Auf einer Sondersitzung am kommenden Mittwoch will er die Pläne von Kurt Krieger auf der Duisburger Freiheit - laut "WAZ" - unter Dach und Fach bringen. Warum auf einmal die Eile in dem umstrittenen Projekt? Im April hatte die Landesregierung neue Ziele zur Steuerung von großflächigem Einzelhandel beschlossen, die aber rechtlich noch nicht verbindlich seien. Danach (s. möbel kultur 5/2012 S. 28) darf die VK-Fläche für Randsortimente nur zehn Prozent der Gesamtfläche betragen. Bei dem von Kurt Krieger geplanten Möbelpalast sollen aber noch 20 Prozent, nämlich 8.250 qm, erlaubt werden. Gerade dieser hohe Anteil an GPK & Co. hatten Geschäfte in der Innenstadt und auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) aufgebracht. So könnte Kurt Krieger jetzt von der noch nicht gefüllten Gesetzeslücke profitieren. Die Verwaltung verstoße in ihrer Begründung auch gegen die Sortimentsliste, in der sie selbst geregelt habe, welche Waren zentrenrelevant sind und welche nicht, kritisiert Michael Rüscher von der IHK-Geschäftsführung gegenüber der WAZ. "Das führt zur Wettbewerbsverzerrung. Man kann zum Beispiel nicht bei Ikea und Ostermann auf die Zehn-Prozent-Regel verweisen und bei Kurt Krieger dann eine Ausnahme machen." Bei solch einer Haltung fehle für alle Händler die Planungssicherheit. Pikanterweise soll in der Sitzung am kommenden Mittwoch auch über die Pläne von Begros-Mitglied Ostermann auf dem Zeus-Gelände in Obermeidrich debattiert werden.