Die Unternehmensberatung eTribes hat eine neue Studie zum Möbelhandel aufgelegt. So provokativ, wie man es von Alexander Graf und seinen Partnern gewohnt ist, trägt die 58-seitige Untersuchung den Titel: "Knut bleibt sitzen – Der Möbelhandel, das Internet und wie schön es damals war." Der Autor Pierre Haarfeld arbeitete selbst in verschiedenen Positionen innerhalb der Möbelbranche im In- und Ausland. Seine These: „Die Zeiten, in denen der stationäre Möbelhandel die Ernte auf der Möbelkäufer-Insel alleine einfahren konnte, sind vorüber.“
Inhaltlich setzt sich die Untersuchung aus vier Themenkomplexen und fünf Experteninterviews zusammen. Für die Studie sprach Pierre Haarfeld mit Domenico Cipolla von Home24, Stefan Smalla von Westwing, Thomas Mannke von Roomido, Benjamin Esser von Urbanara, Frank Stegert von 99Chairs, Arne Stock von moebel.de und Gerald Schönbucher von Hitmeister. Der einführende Teil beschreibt das durch das Internet veränderte Konsumverhalten und liefert Zahlen, Daten, Fakten zum Möbelhandel. Daraus leitete Haarfeld die folgenden vier Thesen ab:
1) Ikea ist kein Vorbild: Der Möbel-Riese lässt es seiner Meinung nach online eher langsam angehen und versucht weiterhin, Kunden auf seine lukrative Einzelhandelsfläche zu locken. Ist diese Strategie vernünftig? Wie lange geht sie noch auf?
2) Möbelkäufer wollen Produkte online nur anschauen: Online lassen sich Möbelstücke nicht ausprobieren und Rabatte von 80 Prozent – wie im Einzelhandel üblich – gibt es auch nicht. Daher setzen viele Händler darauf, dass Kunden sich im Netz höchstens einen Überblick verschaffen wollen. Was ist aber, wenn Kunden dort auch kaufen wollen?
3) Die bestehende Garde behindert sich selbst: Können die etablierten Hersteller, Händler, und Verbundgruppen überhaupt den Wandel zum Online-Player schaffen? Oder sind sie dazu verdammt, sich von neuen Vertriebskonzepten verdrängen zu lassen, weil sie das Ruder nicht herumreißen können?
4) Möbelhandel online ist mehr als nur einen Online-Shop zu eröffnen: Reicht es für stationäre Händler, einen Online-Shop aufzumachen und dort das bestehende Sortiment reinzusetzen? Oder schaffen sie dadurch nicht den Sprung? Welche Probleme gibt es zudem für diejenigen, die bereits online erfolgreich verkaufen? Kann es sein, dass vielmehr ganz neue Konzepte gefragt sind?
„Knut bleibt sitzen“ können Sie sich exklusiv auf moebelkultur.de herunterladen – siehe unten.