Der US-Finanzinvestor KKR, der 2012 bei WMF eingestiegen ist, hat offenbar sein Ziel einer Komplettübernahme des Herstellers aus Geislingen erreicht, so das "Handelsblatt". Nach anfänglichem Zögern haben genug Vorzugsaktionäre ihre Papiere verkauft, sodass mit dem zweiten Großaktionär Fiba nun eine Beteiligungsquote von 90,3 Prozent erreicht werde. Die übrigen Aktionäre sollen nun gegen eine Abfindung herausgedrängt werden. Das Ziel - so mutmaßen Experten: WMF soll nach 127 Jahren von der Börse genommen werden. Begründung: Die Kosten der Börsennotierung überstiegen den Nutzen und dadurch werde Zeit des Managements vergeudet, berichtet die FAZ in ihrer Montagsausgabe. Darin wird Christoph Kaserer, Professor für Unternehmensfinanzierung an der TU München, nach seiner Einschätzung zu den Hintergründen befragt. Durch einen Börsenabgang haben Beteiligungsgeselschaften größere Freiheiten für strategische Umbauten wie zum Besipiel Kapitalerhöhungen, Aufspaltungen und Fusionen, erklärt Kaserer in dem Bericht. Und die FAZ mutmaßt: "Die neuen Besitzer scheinen also noch Größeres mit dem Konzern vorzuhaben." Was das für die Marken innerhalb der Gruppe bedeuten könnte, ist noch völlig offen.
Im Interview mit der "möbel kultur" hatte Vorstandsvorsitzender Peter Feld im Mai das eingeleitete Transformationsprogramm verteidigt. "Wir wollen die Nummer eins weltweit sein und das in allen Geschäftsbereichen." Insbesondere im Exortgeschäft sieht Feld großen Nachholbedarf.