In puncto Marketing tut Neckermann nach wie vor viel, um dafür zu sorgen, dass die Kunden der Marke treu bleiben - trotz Insolvenz. Mit offensiver, direkter Ansprache sollen sie zu echten "Fans" gemacht werden: "Euer Zuspruch auf Facebook hat uns überwältigt. Das muss belohnt werden." Oder: "Die Konkurrenz hat sich schon auf unsere Kunden gefreut. Aber die kaufen weiter hier." Die Topplatzierungen auf der Homepage werden aktuell Polstermöbeln eingeräumt. Wohnen als eines der wichtigsten Standbeine von Neckermann.de wird in den Fokus gerückt: "Wohnen-Bestseller zu Niedrigpreisen. Jetzt stark reduziert."
Trotz der Werbemaßnahmen bewertet die Kundschaft die Marke zunehmend negativ. Das meldet aktuell die Wirtschaftwoche unter www.wiwo.de. Demnach zeige der "YouGov-Markenmonitor BrandIndex" den Abwärtstrend deutlich. Noch im Januar 2012 war das Markenimage auf einem kurzfristigen Allzeithoch von +45. Ende April fiel der Index dann auf +23 Punkte ab. Am 18. Juli, dem Tag als Neckermann.de Antrag auf Insolvenz stellen musste, fiel der "BrandIndex" dann auf -11 Punkte. "Der Sturz im Index um 56 Punkte innerhalb vergleichsweise kurzer Zeit zeigt, dass die Marke einen sehr großen Vertrauensverlust erlitten hat. Eine Trendwende zu schaffen, dürfte für Neckermann somit zum Kraftakt werden", resümiert wiwo.de. Der Wert von Otto liegt in den letzten Monaten stabil bei + 54 Punkten, der von Amazon bei + 88.