Erst hat Bielefeld ein juristisches Vorgehen gegen den Porta-Neubau in Gütersloh geprüft, jetzt wird Ernst gemacht: Nach Rheda-Wiedenbrück hat die Stadt ebenfalls eine Klage beim Verwaltungsgericht in Minden eingereicht. Wie "Die Glocke" heute berichtet, will Bielefeld gegen die Größe des geplanten Möbelhauses und die Teilbaugenehmigungen vorgehen. So erklärte der Bielefelder Bauamtsleiter Stephan Blankemeyer gegenüber dem Blatt, das die VK-Fläche nirgendwo verbindlich festgelegt, der Bebauungsplan darüber hinaus noch gar nicht bekannt gegeben und damit nicht rechtskräftig sei.
Daneben kritisiert Blankemeyer, dass Gütersloh im Fall Porta von dem selbst in Auftrag gegebenen Gutachten abweiche. Dieses hätte eine Reduzierung der ursprünglich geplanten VK-Fläche von 35.000 qm um 20 bis 40 Prozent gefordert. Ohne Begründung sei jedoch nur eine Schrumpfung von 15,7 Prozent vorgenommen worden. Zudem müsse die Fläche von Porta und dem geplanten 4.000 qm umfassenden Möbel Boss als Summe gesehen werden, da beide Häuser gemeinsam für ein neues Möbelangebot sorgen.
Ein weiterer Kritikpunkt aus Bielefeld sind sogenannte Schwarzbauten. Laut Blankemeyer wurden Parkplätze angelegt, bevor die Genehmigungen dafür erteilt wurden. Diesen Vorwurf weist Stadtbaurat Josef E. Löhr gegenüber der "Glocke" jedoch entschieden zurück und betont: "Es gibt keine Schwarzbauten auf der Baustelle."
In Sachen Größe des Projektes räumte Löhr unterdessen ein, dass die Gesamtbaufläche aus den Teilbaugenehmigungen nicht hervorgehe. Eine komplette Baugenehmigung werde frühestens in der kommenden Woche erwartet. Bei der VK-Fläche hätte auch die Bezirksregierung ein Wörtchen mitzureden. Die habe bislang jedoch keine Bedenken geäußert. Im Gegenteil: Bernd Wesemeyer, Regierungsvizepräsident Detmold, war selbst bei der Grundsteinlegung am 1. Juni dabei.