Steinhoff International Holdings

Jetzt droht eine Milliarden-Klage

Der Skandal um Steinhoff spitzt sich weiter zu. Nach Informationen des Rechercheverbundes aus  „Süddeutscher Zeitung“ und „NDR“  kommt auf die Manager und das Unternehmen eine Schadenersatzklage in Milliardenhöhe zu. Die auf Kapitalmarktrecht spezialisierte Anwaltskanzlei von Andreas Tilp (Nähe Tübingen) habe am High Court im südafrikanischen Johannesburg eine Sammelklage eingereicht. Verklagt seien mehr als 60 Personen und Unternehmen, darunter frühere Manager wie Steinhoff-Chef Markus Jooste, Ex-Finanzchef Ben la Grange und der südafrikanische Milliardär Christo Wiese sowie mehrere beteiligte Firmen. Bruno Steinhoff und dessen Tochter seien als ehemalige Aufsichtsräte ebenfalls betroffen. Das vorläufige Klagevolumen liege bei etwa zwölf Milliarden Euro. Tilp arbeite mit Partnerkanzleien in Südafrika und den Niederlanden zusammen. Mehr als 800 Aktionäre scheinen sich an der Klage zu beteiligen. Ein südafrikanischer Privatinvestor fungiere dabei als Leitkläger.

Die Klage richte sich auch gegen Banken und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, darunter die Commerzbank, die britische Bank Standard Chartered, die Wirtschaftsprüfer Deloitte und Rödl & Partner sowie "verantwortliche Einzelpersonen". Der High Court in Johannesburg prüft nun die Klage.

Erst Anfang der Woche war bekannt geworden, dass sich Steinhoff bei der Immobilientochter Hemisphere um ein Stillhalteabkommen mit den Aktionären bemüht, das einen Aktienverkauf verhindert, um die Restrukturierung voranzutreiben. Dieser Schritt wurde am Montag vollzogen (moebelkultur.de vom 7.8.2018). Hier hätten sich mittlerweile alle Gläubiger dem Lock-up angeschlossen, meldete Steinhoff International.

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