In finanziellen Schwierigkeiten befindet sich die Horst Otten GmbH. Das Unternehmen musste gestern beim Amtsgericht Paderborn einen Insolvenzantrag stellen. Dabei hofft der Hersteller auf ein Verfahren in Eigenverwaltung.
Als Gründe für die aktuellen Probleme nennt Horst Otten durch die Wirtschaftskrise bedingte erhebliche Umsatzverluste im Exportbereich. Wesentliche Umsätze in Skandinavien, England, Dänemark und Island seien weggebrochen oder hätten sich halbiert. Im Inland haben zudem die Insolvenzen von Karstadt, Quelle und Neckermann die Schwierigkeiten erhöht.
Das Unternehmen hat ein Sanierungskonzept erarbeitet, das nach der Überzeugung der Geschäftsführung nur unter gerichtlichem Schutz umgesetzt werden kann. Es soll unter einer Eigenverwaltung eine Restrukturierung durchgeführt werden. In Abstimmung mit dem Amtsgericht Paderborn soll ein Sanierungsplan eingereicht und die notwendige Zustimmung der Gläubiger eingeworben werden. "Das Ziel ist, dass nach Durchführung der Eigenverwaltung und nach Zustimmung zu dem Sanierungsplan ein restrukturiertes Unternehmen gegeben ist, das dauerhaft überlebensfähig ist", so der Hersteller.
Das Amtsgericht Paderborn hat dem Antrag der Geschäftsführung stattgegeben und eine so genannte Eigenverwaltung angeordnet, die als "kleines Schutzschirmverfahren" bezeichnet wird, weil die Geschäftsführung wegen des ausgesprochenen Vertrauens durch die Gläubiger und durch das Amtsgericht die Möglichkeit hat, die Geschäfte selbst weiterzuführen. Der Lippstädter Rechtsanwalt Dr. Wolfgang Köhler wurde als vorläufiger Sachwalter eingesetzt. In den kommenden drei Monaten soll ein Insolvenzplan erstellt werden, über den die Gläubiger dann voraussichtlich Ende Juli 2013 abstimmen.
Die Horst Otten GmbH wurde 1939 gegründet. Sie beschäftigt an den Standorten in Lippstadt und Horn bei Erwitte ca. 150 Arbeitnehmer. Geschäftsführer sind Heinz-Reinhard Melcher und Bernhard Happe.