Zwischen Januar und Juli dieses Jahres wechselten auf dem Investmentmarkt für Industrieimmobilien Objekte im Wert von rund 3,3 Mrd. Euro den Eigentümer. Damit sank das Transaktionsvolumen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um gut ein Viertel, ergibt eine Studie von Savills und IndustrialPort. Berücksichtigt wurden sowohl Logistik- und Produktionsimmobilien als auch Gewerbeparks, wobei Logistikimmobilien mit knapp 2,5 Mrd. Euro für 76,3 Prozent des Umsatzes verantwortlich zeichneten. „Trotz dieses Rückgangs befindet sich der Investmentumsatz nach wie vor auf einem extrem hohen Niveau – 2019 ist im langfristigen Kontext bislang das drittstärkste Jahr aller Zeiten“, konstatiert Peter Salostowitz, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens IndustrialPort.
Dass der aktuelle Wert nicht auf eine nachlassende Nachfrage sondern vielmehr auf einen zunehmenden Angebotsmangel zurückzuführen ist, wird auch am Verlauf der Renditen deutlich: Mit mittlerweile 4,1 Prozent Spitzenrendite wurde ein neues Rekordtief markiert. Savills rechnet damit, dass diese im weiteren Jahresverlauf sogar einen Wert von 3,9 Prozent erreicht. „Allem voran in den Top-7-Logistikregionen finden Investoren kaum noch Objekte, die ihrem Anforderungsprofil entsprechen. Lediglich im Gebiet Frankfurt/Rhein-Main ging das Transaktionsvolumen nicht zurück“, berichtet Bertrand Ehm, Director Industrial Investment bei Savills. Die Knappheit macht sich insbesondere im großvolumigen Segment und bei Portfolio-Käufen bemerkbar.
Ebenso hoch bleibt auch die Nachfrage auf Nutzerseite. Da ein immer höherer Umsatzanteil auf den E-Commerce entfällt, wird der Logistikflächenbedarf hierzulande merklich zunehmen. „Die Mieten stiegen laut des IWIP-Indexes im vergangenen Jahr stärker als im langfristigen Durchschnitt. Angesichts des geringen Angebots in den beliebten Lagen wird sich dieser Trend auch zukünftig fortsetzen“, prognostiziert Jan Stemshorn, Director und Teamleader Industrial Agency bei Savills in Köln. „Entwicklungsgrundstücke sind rar gesät – dementsprechend kompetitiv stellt sich die Marktsituation auch für Projektentwickler dar. Im Wettbewerb um Flächen und namhafte Nutzer werden die hohen Kosten nicht in vollem Maße auf die Mieten umgelegt.“