Fachverband Matratzen-Industrie

"Industrie und Handel stehen vor gewaltigen Herausforderungen"

Beim Fachverband Matratzen-Industrie standen nach dem Zwischenfall bei BASF die Telefone nicht mehr still. Nach den Ergebnissen einer Risikobewertung hat jetzt auch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) als erste Fachbehörde bestätigt: „Nach den Eigenuntersuchungsergebnissen von BASF ist nicht von einer Gesundheitsgefährdung der Verbraucher auszugehen. (...) In einer Plausibilitätsprüfung der Eigenuntersuchungen von BASF kommt das LGL zu dem gleichen Ergebnis.“

„Diese Nachricht freut uns sehr und zeigt, dass nach der tagelangen Unsicherheit sowohl für Verbraucher, Handel als auch für uns als Matratzen- Hersteller nun endlich Bewegung in die Sache gekommen ist. BASF und die Schaumstoff-Industrie – also die Zulieferer der Matratzen-Hersteller – haben offenbar verstanden, dass sie ihre Kommunikation in dieser Angelegenheit stärker auf die Bedürfnisse und Sorgen der Verbraucher ausrichten müssen“, sagt Dr. Ulrich Leifeld, Geschäftsführer des Fachverbandes-Matratzen-Industrie.

Weiter heißt es: „Als Fachverband Matratzen-Industrie befinden wir uns seit zwei Wochen in der schwierigen Situation, einen echten Spagat leisten zu müssen: Auf der einen Seite stehen wir vor dem Problem, von unserer Zulieferer-Industrie praktisch kaum verwertbare Informationen über den Grad der Belastung ihrer Schäume zu erhalten. Inzwischen wissen wir zwar, dass die Unternehmen eigene Untersuchungen ihrer Produkte eingeleitet haben und über deren Ergebnisse noch keine Auskunft geben können. Doch allein schon diese Information zu einem früheren Zeitpunkt wäre ja für unsere Mitglieder und den Handel sehr hilfreich gewesen.

Gleichzeitig übt der Handel enormen Druck auf unsere Mitgliedsunternehmen aus. Statt besonnen zu reagieren und das genaue Ergebnis verlässlicher Untersuchungsergebnisse speziell für Matratzen abzuwarten, wurde zum Teil völlig verfrüht auf Rücknahme-Aktionen gedrängt. Hier pochen wir aber auch auf die Fach- und Beratungskompetenz des stationären Handels, denn die rechtliche Lage ist eben nicht so, wie von Stiftung Warentest kommuniziert, dass eine „vorsorgliche Rückgabe“ oder „Rückgabe aus Sorge“ als Grund ausreicht, um die Rücknahme von Matratzen zu fordern. Vielmehr besteht für Endkunden die Gefahr, auf den Kosten ihrer Matratzen sitzen zu bleiben, wenn diese übereilt und ohne berechtigten Grund zurückgegeben werden. Stiftung Warentest hatte diese in unseren Augen irreführende Information am Donnerstag veröffentlicht – und zwar nachdem die BASF darüber informiert hatte, dass von Matratzen keine Gesundheitsgefahr ausgeht.

„Wir bestreiten nicht, dass der Vorfall für die gesamte Branche einen enormen Schaden bedeutet – einen Schaden, an dem sowohl Matratzenhersteller als auch der Handel keine Schuld tragen. Für umso wichtiger halten wir es, in dieser Situation zusammenzustehen, uns nicht gegenseitig Druck zu machen und uns den Schwarzen Peter für die viel zu zögerliche Krisenkommunikation der Zuliefer-Industrie und die daraus resultierenden Probleme zuzuschieben“, so Leifeld.

Ausführliche Informationen zur Risikobewertung der BASF gibt es auf der Webseite www.matratzenverband.de

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