Statement zum Jahresstart

In der Küche der Krise kontern

Corona und kein Ende. Bereits im zweiten Jahr wurde die Pandemie zum Haupttreiber für Veränderungen, bricht eingefahrene Strukturen auf und setzt für die Zukunft eine ganze Reihe von Fragezeichen. Einerseits stehen die Themen Einrichten und Homing weiterhin hoch im Kurs, andererseits steigt mit der Lieferkettenproblematik jedoch die Inflationsrate, was zum Abschmelzen der Kaufkraft und -lust führen kann. Wir haben nachgefragt, mit welchen Erwartungen die Branche das herausfordernde Jahr 2022 angeht. Hier die Antwort Volker Irle, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK):

"Der Stellenwert der Küche hat sich während der Pandemie weiter erhöht. Als Mittelpunkt der eigenen vier Wände kommt ihr eine zentrale Bedeutung für das familiäre Zusammenleben zu – zumal viele Berufstätige coronabedingt vermehrt zu Hause arbeiten. So wird laut dem „Ernährungsreport 2021“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft in Deutschland häufiger gekocht. 52 Prozent der Befragten kochen nahezu täglich. 2020 taten dies erst 39 Prozent. Dies hat auch die Nachfrage nach höherwertigen modernen Einbauküchen weiter befeuert. 2021 ist voraussichtlich für die deutsche und europäische Küchenindustrie ein neues Rekordjahr.

So erfreulich die aktuelle Situation ist, so herausfordernd bleibt sie aber auch. Die Küchenbranche steht weiterhin einer schwierigen Liefersituation bei Rohstoffen und Vorprodukten gegenüber, die ihr besonders in der ersten Jahreshälfte 2022 große Anstrengungen abverlangen werden. Darüber hinaus bleibt abzuwarten, ob die überdurchschnittliche Nachfrage auch 2022 anhält. Unsicherheiten wirken sich meistens negativ auf Konsumentscheidungen aus und so können wir nur hoffen, dass nach der vierten nicht eine fünfte und sechste Corona-Welle mit neuen Einschränkungen kommt, die insbesondere alle diejenigen ­verunsichert, die dachten, dass das Schlimmste überstanden sei."

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