"Uns geht nicht die Arbeit aus. Uns gehen die Leute aus, die die Arbeit machen." Markige Worte von Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Arbeit und Soziales bei der 19. Möbelrunde Ostwestalen-Lippe im Hettich-Ausstellungszentrum in Kirchlengern. Demografischer Wandel und seine Auswirkungen auf die Beschäftigten in der Holz-und Möbelindustrie standen dieses Mal im Fokus der Traditionsveranstaltung. Ursula von der Leyen machte die Konsequenzen deutlich, die das Ausscheiden von ca. 6,5 Millionen Menschen aus dem Arbeitsprozess in den nächsten 15 Jahren mit sich bringen wird. "Wir brauchen dringend qualifizierte Zuwanderung", betonte die Ministerin, und: "Lassen Sie uns altes Eisen umwandeln in den Silberschatz des Alters." Vorab kam Hausherr Dr. Andreas Hettich bei der Eröffnung der Runde dem Thema mit einer sympathischen Familienrückschau bis zum Gründer-Uropa sehr nahe. Jan Kurth, Leiter der Wirtschafts- und Tarifpolitik beim HDH, machte noch einmal die Überalterung der Beschäftigten und eine markante "Nachwuchslücke" der 25-30jährigen in der Holz- und Möbelindustrie deutlich.
Dr. Lucas Heumann, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Holzindustrie und Kunststoffverarbeitung Westfalen-Lippe forderte mehr Engagement im betrieblichen Gesundheitsschutz: "Dies stellt immer eine sich selbst finanzierende Maßnahme dar, die doppelt und dreifach zurückkommt." Best-Practice-Beispiele aus den Unternehmen Hettich, Niemann und Nolte-Küchen waren dafür bester Beweis.
Rund wurde die Veranstaltung durch die detailierte Analyse von Prof. Dr. Ralf E. Ulrich von der Uni Bielefeld sowie Kommentierungen von MdB Steffen Kampeter, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesfinanzminister und MdB Frank Schäffler. Insgesamt wieder eine runde Veranstaltung, mit hohem Tiefgang in der Diskussion, präziser Analyse und guten Handlungsanweisungen für mittelständische Industriebetriebe.