Auch bei frostigen Temperaturen ließen sich die Teilnehmer der Partnertage in Bad Salzuflen ihre Laune nicht verderben. So bibberten sich zum Beispiel in der Halle 5 Aussteller wie Paroli, Tvilum oder Edelholtz durch die drei Partnertage, weil die Heizungsanlage gegen die Minustemperaturen saft- und kraftlos agierte. Einige schnell beorderte Standheizungen sorgten am zweiten Tag für ein angenehmeres Ambiente. Doch insgesamt entschädigten die geschriebenen Umsätze für die kalten Nasen.
Die Einkaufskommissionen machten ausnahmslos die Runde und waren auch in Kauflaune, wie alle Beteiligten bestätigten. Der ein oder andere hätte ein Möbelstück gleich in sieben Exklusivitäten verkaufen können. Daneben freuten sich die Aussteller aber auch über einzelne Händler - vorzugsweise aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Auch einige Niederländer schauten vorbei. Und daneben natürlich die Online-Prominenz im Möbel-Business: Die Einkäufer von Neckermann, Home24, Livingo und Pharao24 nahmen sich viel Zeit. Was wohl auch daran lag, dass sich alle den Weg nach Barntrup sparen konnten. Das heißt, nicht ganz. Denn Forte zeigte als letzter Mohikaner sein zerlegtes Programm im Messepark.
Fest steht nach der Veranstaltung: Die Partnertage im Februar sind ein tragfähiges Zukunftsmodell. Weil die Marktstrukturen ein solches Event bedingen. Kerkhoff-Chef Volker Loch beispielsweise ist alles andere als ein Gegner der imm cologne - im Gegenteil. Aber ein Stand in der Größe der Partnertage würde ihn in Köln circa zwei Mio. Euro kosten. Da müssten sich schon ziemlich viele Möbel drehen, ehe sich das rentiert. Und kleiner geht es nun mal nicht. Das Volumengeschäft braucht für Player wie Kerkhoff, MCA oder Bega viel Fläche zur Präsentation - und das mindestens zwei Mal im Jahr.
Zu den Gewinnern der letzten Jahre zählt Romann aus Schlettau, der sich mit Qualitätsarbeit "made in Germany" zu unschlagbaren Preisen einen Namen gemacht hat. Das Unternehmen hat seit seiner Gründung 2007 große Kompetenz entwickelt. Einen SB-Tisch in sechs unterschiedlichen Dekoren bieten nicht viele. Bald geht sogar noch ein neuer Maschinenpark an den Start.
Ein Gesprächsthema in Bad Salzuflen war sicherlich die Unruhe rund um Allegro. Erst hatte das Unternehmen den Insolvenzantrag am 28. Dezember 2011 zurückgezogen, um dann am Montag letzter Woche doch dem Insolvenzverwalter Klaus Niemeyer das Geschäft zu übertragen. Der Handel signalisierte, dass Allegro nicht fallen gelassen werden soll. Verständlich, denn der Handel sieht es nicht gern, wenn es wieder einen etablierten Lieferanten weniger in der Nische der Couchtische und Hifi-Möbel gibt. Fest steht aber auch: Innerhalb der nächsten zwei Wochen muss Allegro Stellung beziehen, wie es weitergehen soll, sonst ist der Kredit sehr schnell aufgebraucht.
Bei Bega Consult in Lügde hatten Dieter Hilpert, Innostyle-Geschäftsführender Gesellschafter Kai Schäfer und BlackRedWhite-Polsterchef Wolfgang Bochert alle Hände voll zu tun. Die Begros nahm sich zum Beispiel am Freitag viel Zeit für einen Rundgang durch die umfangreiche Hausmesse. Einen Treffer landete Innostyle mit einem neuen Korpusprogramm in dunkler Eiche ("New York"). Daneben verkauft sich aber auch das Schwarz-Weiß-Programm "Hit" noch immer über 1.000 Mal pro Monat.
Die 60 Aussteller waren mit den Partnertagen 2012 zufrieden. Ein guter Auftakt für das Möbeljahr in OWL. Denn die M.O.W. soll im September mit gebündelter Kraft am Standort Bad Salzuflen zu alter Stärke zurückfinden.