Seit 20. April sind die Geschäfte, zumindest zum Teil, wieder geöffnet. Alle jedoch unter neue Vorzeichen, denn aufgrund des Corona-Virus gelten ganz neue Hygieneanforderungen. Eine Umfrage von EHI und German Council of Shopping Places hat jetzt ergeben, dass der Handel die Vorgaben schon ziemlich gut befolgt. „Wenn gut 80 Prozent aller Mitarbeitenden in den Ladengeschäften motiviert und engagiert die behördlich vorgeschriebenen Maßnahmen umsetzen, dann kann die Politik zu Recht darauf vertrauen, dass im Handel alles richtig gemacht wird. Damit ist eine weitere Voraussetzung bestätigt, die eine Begrenzung auf 800 qm Verkaufsfläche nicht mehr notwendig macht“, erklärt Christine Hager, Vorstandsvorsitzende von German Council of Shopping Places.
Den Zugang zum Geschäft regulieren die meisten Handelsunternehmen über Hinweisschilder. Fast alle (93 Prozent) haben solche Displays implementiert. Weiterhin gibt ein großer Teil an (70 Prozent), die Erfüllung der Schutzmaskenpflicht zu kontrollieren. Mehr als die Hälfte der Befragten setzt zusätzliches Personal an der Tür ein, zum Beispiel um die Warteschlage zu regulieren. Mit der Einschränkung der Anzahl an Einkaufswagen oder -körben wird bei rund 60 Prozent der Unternehmen die Kundenzahl beschränkt. Eine Absperrung von Parkplätzen wird als Reglementierung eher nicht angewendet, mehr als 70 Prozent planen diese Maßnahme gar nicht. Die Umsetzung einer automatischen Zählung der Kunden ist technisch anspruchsvoll: 12,6 Prozent haben mit der Umsetzung begonnen und weitere knappe 7 Prozent haben es teilweise bzw. 26,6 Prozent weitgehend umgesetzt. Der größte Teil der Handelsunternehmen (46 Prozent) will sich damit gar nicht beschäftigen. Bei der Ausgabe von Schutzmasken ist sich der Handel nicht einig: 40 Prozent haben diese Maßnahme weitgehend umgesetzt, 30 Prozent haben das nicht vor, sehen vielmehr den Kunden in der Pflicht.
Um die Sicherheit während des Einkaufs im Geschäft weiter zu erhöhen, ist die meist genutzte Maßnahmen Markierungen auf dem Fußboden als Hinweise (88 Prozent) und der Einsatz von Plexiglasscheiben an der Kasse (87 Prozent). Etwa ebenso häufig (84 Prozent) werden Reinigungs- und Desinfektionskonzepte deutlich angepasst sowie Hinweise zu bargeldlosen Zahlarten angegeben. Für knapp 68 Prozent heißt dies auch, dass Desinfektionsmittel in Form von Spendern im Geschäft für die Kundschaft bereitgestellt werden. Die Corona-Krise wirkt zudem bei Click-and-Collect-Konzepten als Beschleuniger. Etwa 43 Prozent haben mit der Umsetzung begonnen.
An der Befragung haben insgesamt 199 Handelsunternehmen teilgenommen. Mit über 41,2 Prozent sind die Lebensmittelhändler am stärksten vertreten. Ein Viertel der Unternehmen hat eine Verkaufsfläche von 1.500 bis 5.000 qm, jedes fünfte Unternehmen von 500 bis 1.000 qm. Sowohl Filialisten als auch Einzelunternehmen wurden befragt.