27 Prozent mehr Umsatz bis 2030 winken laut dem jüngst veröffentlichten „Branchen-Report Gardinen, innenliegender Sicht- und Sonnenschutz 2023“ Herstellern und Händlern in diesem stetig wachsenden Markt. Seit mehr als 15 Jahren legen die Umsätze hierzulande jährlich rund zwei Prozent zu. 2020 wurde sogar ein Umsatzplus von 5,3 Prozent erzielt. Die neue Studie von Marketmedia 24 zeigt nun: Die Kauflust hat seither wieder nachgelassen. Zwar deutet der leichte Umsatzanstieg in 2022 die Normalisierung des Konsums an, doch das Mengenwachstum zog nicht im gleichen Maße an, so die Marktforscher aus Köln. Gleichwohl planen 41,9 Prozent der Konsument:innen noch in diesem Jahr neue Anschaffungen für ihre Fenster – und knapp 20 Prozent in 2024.
Für die repräsentative Studie hat das Marktforschungs- und Beratungsinstitut 1.000 Personen in der DACH-Region befragt. Darauf basierend geht das Best-Case-Szenario der Kölner Marktforscher davon aus, dass die Handelsumsätze mit Gardinen bzw. innenliegendem Sicht- und Sonnenschutz bis zum Jahr 2030 um 27 Prozent steigen werden. Zudem stellen Anbieter fest, dass aufgrund der gestiegenen Energiekosten gezielt nach Produktlösungen gesucht wird, die mit ihren isolierenden Eigenschaften beim Energiesparen helfen. Der Verband innenliegender Sicht- und Sonnenschutz (ViS), Wuppertal, verweist in diesem Zusammenhang auf das Zukunftspotenzial von „smarten Lösungen“. Dass das Thema Nachhaltigkeit in Teilen der Bevölkerung bereits ankommt, unterstreicht die aktuelle Studie. Danach ist es für 22,4 Prozent der Deutschen wichtig, dass Gardinen, Rollos, Jalousien & Co. nachhaltig produziert werden oder zertifizierte Umweltsiegel tragen. Für die überwiegende Mehrheit aller Befragten zählen jedoch Qualität, leichte Anbringungsmöglichkeit sowie das Produktdesign zu den wichtigsten Kaufkriterien.
Unter den Vertriebswegen sind aus Sicht der Gardinen-, Sicht- und Sonnenschutz-Hersteller der stationäre Fachhandel und Fachmärkte unverzichtbar. Zwar hat dieses Handelsformat als langjähriger Marktführer seinen Spitzenplatz an den Wettbewerb im Möbelhandel abgeben müssen. Aber mit dem Jahr 2022 wächst der Marktanteil der Spezialisten wieder leicht (plus 0,4 Prozentpunkte). Und gemeinsam mit dem Online-Handel sowie den Bau- und Heimwerkermärkten werden hier aktuell rund Dreiviertel der Marktumsätze repräsentiert. Für die längerfristige Zukunft (bis 2030) bewertet Marketmedia24 die Entwicklung der Fachhandelsstufe tendenziell zurückhaltend. Dennoch weist das Best-Case-Szenario in der Studie aus, dass dieser Vertriebsweg innerhalb der nächsten sieben Jahre zulegen wird. Das Wachstum der Onliner und Versender wird mit plus 50 Prozent am stärksten ausfallen. Nicht ganz so rosig, aber auf jeden Fall positiv, können unter den gleichen Rahmenbedingungen auch Discounter, Bau- und Heimwerkermärkte und mit vergleichsweise leichterem Umsatzplus der Möbelhandel in die Zukunft schauen. Wer aktuell und in Zukunft den Verbraucher:innen auf der Spur bleiben will, dem empfiehlt Marketmedia24 die beliebtesten Kommunikations- bzw. Informationsquellen zu studieren. So halten fast 70 Prozent der DACH-Bewohner:innen Suchmaschinen wie Google und Bing für „sehr wichtig“ bzw. „wichtig“, während Social-Media-Kanäle aktuell von 40,8 Prozent Zustimmung erfahren. Überraschenderweise sind für 56,5 Prozent der Youngster (bis 24 Jahre) Werbeprospekte wichtige Info-Tools, und noch einmal fast 50 Prozent dieser Zielgruppe sind an interaktivem Live Shopping zum Beispiel bei TikTok oder Instagram interessiert. Als noch wichtiger werden jedoch die Erfahrungen bzw. Empfehlungen von Freunden, Familie, Kolleg:innen und Kommiliton:innen bewertet.